Donnerstag, 06.06.2024 | Datca – Hurmali-Bükü – Karasüleyman Bükü | 20,27 nm

Lautes Hundebellen weckt uns auf. Die Straßenhunde von Datca geben ein morgendliches Konzert. Dazwischen ertönt permanent ein Alarmsignal – in der Marina und den umliegenden Straßen ist der Strom ausgefallen. Zwei russische Crews haben Ankersalat und rufen sich nicht ganz so freundliche Worte zu. Spannend ist, dass wir keine russische Nationalflagge für die Crews sehen – man versucht hier unter dem Radar zu bleiben. Wir genießen erst mal den morgendlichen Kaffee von ZR. Nane zieht los, um Ekmek zu kaufen. Die kleinen Markets haben noch zu und so bleibt nur der Migros. Dort ist das Licht aus und die Migros-Mitarbeiter wirken etwas hektisch. Nane versucht zwei Ekmek zu kaufen, aber das Kassensystem ist aus. Mit etwas Überredung schafft sie es doch zwei Ekmek zu bekommen, weil sie cash und passend zahlt. Zurück an Bord frühstücken wir erst mal zusammen. Kurz nach 9 Uhr zieht Nane nochmal los, um zum Metzger zu gehen und Hackfleisch zu kaufen, damit Elmar in der Bucht Köfte machen kann. Die Vorfreude der Crew ist schon seit gestern recht groß – ohne dass wir ihn unter Erfolgsdruck setzen möchten.

Wir wollen unsere Liegegebühr bezahlen, aber der Hafenmeister ist nicht zu sehen und sein Assistent erklärt er kann keine Gebühr kassieren. Der Hafenmeister diskutiert am Taxistand mit Bauarbeitern wegen des fehlenden Stroms in der Marina und Nane versucht nochmal zu zahlen. Das Problem ist, dass die Kreditkarten-Maschine nicht funktioniert – kein Problem wir zahlen cash. Erst will der junge Mann 150 Euro, dann 1500 Tyl für die Nacht ohne Strom und ohne Wasser (Wasser hatten wir aber) – passt. Letztes Jahr haben wir noch 800 Tyl bezahlt.

Gegen 11 Uhr legen wir ab, verabschieden uns von der schwäbischen Nachbar-Crew, die ganz aus der Nähe kommt und holen den Anker auf. Das klappt wunderbar und ohne viel Wind motoren wir vorbei an der Usunca Adasi mit dem kleinen Leuchtturm auf den Felsen. Es ist nicht viel Wind, aber wir setzen die Genua, in der Hoffnung, dass noch was kommt. Schaun wir mal. Ohne Motor hört sich die Musik auch besser an….

Das war ein kurzes Vergnügen, der Wind ist weg und das mal so richtig. Spiegelglatte See liegt vor uns und die Sonne heizt uns gehörig ein… Wir motoren vor uns hin und die halbe Crew nutzt die Zeit für ein Nickerchen. Auf der Höhe der Palmenbucht (Hurmali/Azmak Bükü) sehen wir,  dass nur ein Schiff in der Bucht liegt und versuchen unser Glück. Aber das Wasser ist nicht schön. Es schwimmt sehr viel Plastikmüll herum und es muffelt – hier findet kein Wasseraustausch statt und so schön die Bucht auch ist, heute wird sie nicht unser Ankerplatz für die Nacht. Wir nehmen Kurs auf Karasüleyman Bükü – frei schwojend ist der Plan und obwohl InBükü auch sehr schön ist, haben wir keine Lust mehr noch länger zu motoren.

Als wir die Bucht von Karasüleyman Bükü anlaufen, ist noch ein Ausflugsboot mit Badegästen in der Bucht. Wir werfen einen „Interims-Anker“ und wollen uns, wenn die Bucht wieder frei ist, in die Mitte legen. Der erster Versuch sieht nur auf den ersten Blick gut aus, der Anker hält zwar bei 2.000 Umdrehungen im Rückwärtsgang, aber als Dirk den Anker abtaucht, haben wir einen „Dreckbollen“ am Anker, der nicht halten wird. Also noch mal. Auch der nächste Versuch scheitert, der Anker hat sich an der Stelle nicht eingegraben. Erst beim dritten Versuch um 16 Uhr ist der Skipper zufrieden Das hat uns jetzt knapp eine Stunde beschäftigt, aber wie richtig diese Entscheidung war, werden wir in der Nacht erfahren. Wir haben auf 4 Meter Tiefe 30 Meter Kette gesteckt. In der Zwischenzeit ist eine kleine Motoryacht reingekommen, die ihren Anker einfach nur geworfen hat, ohne ihn richtig einzufahren. Auch hier werden wir in der Nacht erleben, dass das keine gute Idee war. Nane setzt ihren Schwojekreis in der Anker-App, wir schwimmen und genießen, dass wir endlich liegen. Die Böen lassen uns ganz schön um den Anker kreisen, aber die letzten 10 Meter Kette liegen flach auf dem Boden – also alles gut. Dirk verzurrt das Dinghi nochmal fester, und hängt es niedriger, damit es keinen allzu großen Widerstand in den Böen erzeugt. Elmar verschwindet in der Kombüse und bereitet aus dem Hackfleisch Köfte zu. Zwiebeln, Petersilie, Bulgur und ein Ei kommen in die Masse. Dirk ist aufmerksamer Assistent in der Kombüse. Als Beilage gibt es Kartoffelschnitze mit Rosmarin aus dem Backofen. Das Abendessen schmeckt köstlich und wir stufen die Köfte von Elmar in die Kategorie „Beste Köfte ever“ ein. Gott sei Dank hat Nane so viel eingekauft, dass die Reste für einen morgendlichen Mittagssnack auch noch ausreichen. Nach dem Essen genießen wir den Abend – die Wettervorhersage sagt eine ruhige Nacht voraus und wir verschwinden nach und nach in den Kojen.

Nachts um drei wachen wir auf, weil der Wind zugenommen hat, es kommen Böen bis zu 29 Knoten in die Bucht und wir sichern erst mal alle Handtücher. Es regnet leicht – komisch in der Vorhersage ist nichts zu sehen auch aktuell nicht. Wir bleiben eine Weile an Deck und beobachten die Lage. Als es ruhiger wird, gehen wir wieder schlafen. Kaum eine Stunde später macht der Anker-Alarm von Nane Krach. Jetzt kommt der Wind nicht mehr aus westlicher Richtung sondern aus östlicher und wir werden in die andere Richtung der Bucht vertrieben. Dort pendeln wir uns wieder ein und Nane erweitert ihren Alarmkreis. Das Motorboot ist nicht mehr zu sehen, aber wir sehen Fahrtlichter an den Felsen am östlichen Ufer der Bucht. Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass das Motorboot mit vielen Manövern und viel Gas versucht sich von der Stelle frei zu fahren. Schließlich gelingt es ihm und er ankert wieder in unserer Nähe. Der Anker hat in der Nacht nicht gehalten und das Boot ist mit dem Anker in den Felsen hängen geblieben. Als die Sonne wieder scheint, legen wir uns erst mal wieder eine Runde aufs Ohr, das war doch etwas nervaufreibend heute Nacht.

Köfte

Köfte

Köfte in der Bucht

Köfte in der Bucht

Köfte in der Bucht

Pura Vida

Ankercheck

Ankercheck

Ankercheck

Ankercheck

Unterwasserschiff PuraVida

Unterwasserschiff PuraVida

Unterwasserschiff PuraVida

Mittwoch, 05.06.2024 | Kuruca Bükü – Datca  | 11,45 nm

Wir haben alle herrlich geschlafen und werden erneut durch den Kaffeeduft von ZR langsam wach. Diesmal hat er seine eigene Morgenroutine Kaffee + Schwimmen fast ungestört geschafft, bevor einer von uns nach Kaffee bettelnd im Cockpit erscheint.

Nane schreibt den Hafenmeister von Datca an, dass wir einen Platz im Hafen bekommen. Er kann nicht reservieren und bittet uns deshalb früh reinzukommen, dass wir auf jeden Fall einen Liegeplatz bekommen. Nane schreibt, ob 14 Uhr okay ist und bekommt einen „Daumen hoch“ als Antwort zurück. Also gut. Noch ein kurzer Swim und dann holen wir den Anker auf. Dirk meint, wir haben die halbe Bucht am Anker – schwerer Mud, aber so sollte es ja auch sein, wenn man beruhigt schlafen will. Nanes Anker-App schlägt Alarm, weil sie vergessen hat sie auszumachen, nachdem wir den Anker aufgeholt haben.  Wir nehmen Kurs auf Datca und haben erst mal keinen Wind. Dann kommt Wind und wir setzen die Genua, aber er ist zu unstet, als dass wir tatsächlich Strecke machen. Die Ziel-Zeit 14 Uhr im Kopf, entscheiden wir zu motoren. Ca. 40 Minuten vor dem Hafen kommt dann richtig Wind mit über 20 Knoten. Da wir „typisch deutsch“ pünktlich wie vereinbart ankommen wollen, motoren wir auch den Rest der Strecke.

Auch in der Hafenbucht von Datca bläst der Wind noch mit 16 Knoten und erst 40 Meter vor der Hafenmauer lässt er nach, so dass wir ein sehr schönes Ankermanöver fahren können. Nane lässt den Anker erst nach der schon vorbereiteten Muringkette fallen (in 1 Monat soll es Murings geben?!) und wir kommen perfekt an die Hafenmauer. Da haben wir uns einen guten Anlegeschluck verdient. Wir checken die Vorräte, weil wir in Datca nochmal die Möglichkeit haben, bei Migros einkaufen zu gehen und gehen los. Wir kaufen den leckeren Leyla-Weißwein, eine Palette Efes und Wasser ohne Ende…. Denn hier ist es richtig heiß, über 35°C. Noch ein paar frische Sachen, dass wir uns in der Bucht lecker versorgen können und als Belohnung für alle ein „Dondurma“ sprich Magnum, nur Petra verzichtet, sie hat dafür auch die beste Figur von allen an Bord.

Nach dem Einkauf holt Nane „Dusch-Jetons“, die es so nicht mehr gibt. Aber mit 100 Tyl pro Person bekommen wir zwei Schlüssel zu den Duschen, die wir im Anschluss wieder abgeben sollen. Nane meint, es dauert noch, weil wir vorher an den Strand wollen – kein Problem.

ZR, Dirk und Nane gehen an den Strand zum Baden und stellen fest, dass das Wasser hier richtig frisch ist, so kostet es etwas Überwindung, aber kaum ist man drin, fühlt es sich in der Hitze herrlich erfrischend an. Dirk geht im Anschluss noch ins Süßwasserbecken, ZR und Nane hängen nur die Füße ins Wasser und ZR lässt sich von Fischen anknabbern, das ist das Highlight für viele türkische Badegäste, dass Süßwasser soll aufgrund seiner geo-thermalen Quelle auch Heilkräfte besitzen.

Zurück an Bord gehen wir nacheinander duschen und es kommt zwischenzeitlich noch eine Segelyacht neben uns, lauter Schwaben aus Plochingen und Umgebung. Nane reserviert einen Tisch im Café Inn – das ist auch gut so, denn das kleine Restaurant ist gut besucht und jeder Platz ist belegt. Die Bruschette vorweg schmecken köstlich, auch das selbstgebackene Olivenbrot, dass mit ein paar Oliven als Appetizer auf den Tisch kommt, und auch Elmar ist happy mit seinen Mushrooms mit Walnüssen. Petra und Nane gönnen sich eine Pizza als Hauptgang, Elmar Köfte und ZR und Dirk ein Kebab auf Joghurt-Soße – alles sehr lecker und vom Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Die Bedienung ist super aufmerksam und freundlich – passt für uns alle.

Im Anschluss gehen wir noch in die Teestube am Ende der Bucht und gönnen uns Cay und Turkish Coffee. Nane und Dirk gehen auf dem Rückweg beim Bäcker vorbei und bringen Kokosmakronen und Nussgebäck mit. Wir beobachten die Menschen, die an der Hafenpromenade entlang schlendern während wir uns noch das ein oder andere leckere Getränk gönnen und die Menschen beobachten uns, wie wir an Bord sitzen, so hat jeder etwas davon. :-)

Es ist immer noch sehr warm 28°C und wir haben Sorge, dass es in den Kabinen zu heiß zum Schlafen sein wird, also bleiben wir noch etwas draußen sitzen. Die Hitze schlaucht aber und macht müde und so verkrümeln wir uns kurz vor Mitternacht dann doch in die Kojen.

alles peppig....

Vom Ahrtal in die Türkei

Datca Badestrand

Datca vorraus

Datca

Cafe Inn - guter Spruch

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Kuruca Bükü

Datca

Datca

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Datca

Datca

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Datca

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Datca

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Montag, 04.09.2023 | Datca – Kocabahce Koyu | 16,14 nm

Das Hundekonzert in der Nacht hat Manu den Schlaf geraubt. Nane und Dirk haben in der vorderen Kabine nichts gehört und tief und fest geschlafen. Nach dem ersten Kaffee wollen wir direkt zum Turkcell-Laden, um unser Internet wieder aufzuladen. Um 8.30 Uhr macht er auf – als wir um 8,40 Uhr vor der Tür stehen ist noch niemand zu sehen. Eine gefühlte Ewigkeit später schlappt eine desinteressierte übermüdete junge Frau mit Tomaten und Ayran unterm Arm an die Tür und schließt auf. Leider spricht sie kein Englisch obwohl „Tourist Sim-Cards“ an der Tür steht. Ja wir wollen nur „DATA“ okay – irgendwie haben wir es dann geschafft, uns so zu verständigen, dass wir das bekommen, was wir wollen. Dirk probiert noch vor Ort aus, ob die Karte wieder funktioniert – es klappt und wir sind beruhigt. Ohne Internet keine Wettervorhersagen, die gerade mehr als wichtig sind. Montagnacht und Dienstag ist heftiger Wind aus Südost angesagt. Unser Nachbar im Hafen hat uns schon gewarnt, dass es zu Unwettern kommen kann. Nane hat deshalb einfach mal Montag und Dienstag bei Sailors Paradise reserviert – die Bucht ist bei südlichem Wind super geschützt. Auf dem Rückweg zum Boot nehmen wir noch Simit mit und gönnen uns ein leckeres Frühstück an Bord. Gegen 11 Uhr legen wir ab. Das Nachbarboot bittet uns vor ihm abzulegen da wir nach ihm reingekommen sind – das machen wir gern kein Problem. Wir haben Glück und kommen gut raus, die Kette eines anderen Bootes liegt über unserem Anker aber wir bekommen ihn trotzdem ohne Probleme wieder rauf.  Unter „normalen“ Wetterbedingungen sollten wir mit achterlichem Wind in den Hisarönü-Golf gleiten, leider kommt der Wind aus Südwest und so schwach, dass man noch keine Segel setzen kann. Auf halber Strecke nimmt der Wind langsam zu und wir cruisen mit halbem Wind aus Südwest Richtung Kocabahce Koyu. Wir bekommen den Platz ganz außen, da wir zwei Tage bleiben wollen, uns ist das ganz recht, nur einen Nachbar zu haben und nicht zwei. Am Steg treffen wir Helmut, der mit Bekannten unterwegs ist. Wir gehen erst mal schwimmen und später auf einen Cay. Die kleine Deniz bekommt Bohnengemüse und weil Dirk immer den Mund aufmacht als sie gefüttert wird, bringt ihm Berrin gleich auch einen Teller – super lecker. Der Wind nimmt zu und in der Ferne sehen wir die ersten Blitze und hören den Donner grollen. Mal sehen, wann das Wetter hier in die Bucht kommt. Laut Vorhersage soll es in der Nacht regnen – Dirk macht alle Luken zu und macht die Sicherungen raus, das Gewitter sieht spannend aus. Aus Karacasögüt bekommen wir Bilder von Unwetter mit Hagel, so dass das die Biminis der Boote Löcher bekommen. Aus Ciftlik kommt die Info, dass es heftig regnet – hier ist bis auf den Wind noch nichts angekommen. Dirk lässt die Drohne fliegen, um das Wetter von oben zu sehen und gegen 20 Uhr gehen wir zum Essen. Die Blitze in der Ferne nehmen zu, aber auch Angelika und Joachim haben in Körmen bis auf Blitze und Donnergrollen in der Ferne noch nichts abbekommen – Gott sei Dank. Wir gönnen uns noch zwei Absacker an Bord und gehen schlafen. Nane will sich den Wecker stellen, um mit Berrin morgen früh Brot zu backen.

Kocabahce Koyu

Kocabahce Koyu

Ciao Datca

Kocabahce Koyu

Ciao Datca

Ciao Datca

Datca

unterwegs

unterwegs

unterwegs

unterwegs

unterwegs

Fische - viele Fische...

Fische - viele Fische...

KiaOra

KiaOra

KiaOra

KiaOra

KiaOra

KiaOra

KiaOra

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca

Tschüss Datca