Die Sonne geht auf und Nane macht ein Foto aus der vorderen Luke – das Deck ist naß vom Morgentau – schön. Micha kocht erst mal einen Kaffee (als hätte ZR ihn angelernt) und wir gönnen uns eine gemütliche Tasse an Deck bevor wir mit den Frühstücksvorbereitungen starten.
Um uns herum sind die anderen Crews schon sehr aktiv, alle wollen früh raus, um an die Tankstelle zu kommen, ohne allzu lange Warteschleifen – das ist freitags aber unumgänglich. Wir gehen erst noch mal eine Runde schwimmen und gönnen uns noch einen Cay bevor wir die Rechnung vom Vorabend bezahlen. Gegen 11 Uhr legen wir ab, verabschieden uns bis zum nächsten Jahr. Wir sind gespannt auf Kumlubükü und auf den Pepples Beachclub.
Auch heute ist kein Wind angesagt, also fahren wir unter Motor. Am Kap Kadirga Burun kommt ein leichter achterlicher Wind auf und wir lüften noch einmal die Genua. Mit 2 Knoten Fahrt cruisen wir im Slow-Motion-Modus Richtung Kumlu Bükü. Doch das ist ein kurzes Vergnügen, auf Höhe der Einfahrt zu Kumlubükü fällt das Segel ein und wir starten wieder den Motor. Laut dem Inhaber vom Pebbles Beachclub haben wir eine Tiefe von 3,5 Metern am Jetty, der Platz für min. 3 Boote bietet. Am Jetty liegt eine Motoryacht, die alle Murings für sich beansprucht, so dass wir mit dem Anker an den Jetty gehen. Das Team am Steg ist hilfsbereit und nett. Die Tiefe passt. Nane und Dirk wollen es mal wieder genau wissen und gehen mit der Taucherbrille ins Wasser. Der Anker ist fett eingegraben, ca. 50 cm hinter dem Muringstein – perfekt. Weiter innen am Steg liegt noch ein Katamaran mit einer russischen Crew, die “leertrinken” spielt bevor sie nach Marmaris aufbricht. Die Anlage ist sehr gepflegt und Thomas verleiht den Toiletten das Prädikat “best of”.
Sandra hat heute Geburtstag und wir köpfen ihr zu Ehren die Sektflasche, die uns Hansi geschenkt hat und machen ein Gruppen-Selfie, das wir ihr nach Deutschland schicken: Happy Birthday Sandra! Der Sekt geht schnell in den Kopf, so dass Nane aus dem restlichen gemüse und Schafskäse noch mal einen Auflauf macht, um ein bisschen Substanz zu schaffen.
Dirk und Micha gehen Drohne fliegen, Nane geht schwimmen und Thomas chattet mit Gott und der Welt. Am Jetty legen Taxi-Boote an, um die Touristen zurück nach Turunc zu bringen. Der Beachclub hat am Abend nur noch wenige Gäste, die mit dem Auto hergekommen sind.
Wir gehen zum Essen und lernen zwei türkische Kellner kennen, die beide hervorragend deutsch sprechen. Der eine hat vor 30 Jahren in Berlin gelebt und meint, dass das die beste Zeit seines Lebens war, der andere hat vor ähnlich langer Zeit in Freiburg Hotelfachmann gelernt, hatte sogar eine Gastrolle als Kellner in der “Schwarzwaldklinik” und ist sehr stolz, dass seine Deutschkenntnisse noch hervorragend sind. Leider kommen wenig deutsche Gäste hierher, die meisten Touristen kommen aktuell aus England und Russland.
Cocktails, Filetsteak, Pide und Pizza sind sehr lecker. Leider ist der berühmte Pebbles-Burger ausverkauft – trotzdem sind wir alle sehr zufrieden mit dem, was auf den Tisch kommt. Die Motoryacht legt ab als wir beim Essen sind und wir liegen in der Nacht allein am Steg – ein schönes Bild.
Obwohl es unser letzter Abend vor Marmaris ist, werden wir nicht alt. Entweder wir werden älter oder die Seeluft tut ihr übriges – erholsam ist es allemal.