09.15 Uhr | Wir wachen langsam auf – die Nacht war angenehm und nicht zu warm. Sogar Thomas brauchte ein Laken, weil der Luftzug etwas kühl war – wer hätte das gedacht, wo er doch schon Panik vor zu großer Hitze hatte. Wir kochen Kaffee und Nane holt Ekmek, dann wird gefrühstückt.
10.00 Uhr | Nane und Micha gehen noch einkaufen. „Maydonuz var?“ – Wir fragen nach Petersilie, Basilikum und Minze. Darauf dürfen wir selbst in den Garten und ernten, was wir brauchen. Wir kaufen noch etwas Käse und Tomaten – mehr brauchen wir nicht.
11.00 Uhr | Wir machen die Andiamo klar zum Auslaufen, langsam kommt etwas Wind auf.
11.30 Uhr | Wir legen ab und fahren gemütlich an der kleinen Meerjungfrau vorbei aus dem Ingiliz Limani. Der Wind draußen erzeugt schon ein paar Schaumkronen, also setzen wir nur 50% des Groß und die ganze Genua. Thomas belächelt Nanes Reff, aber er wird ihr bald recht geben.
12.30 Uhr | Wir müssen gegenan kreuzen und die Welle nimmt zu. Wir filmen mit der GoPro und hoffen auf ein paar schöne Action-Videos.
13.30 Uhr | Dem Skipper ist nicht wirklich gut, also verkrümelt er sich in die Koje. Wir wenden im Zickzack-Kurs durch den Golf. Leider nur im spitzen Winkel, denn die Welle zwingt uns immer wieder zum Abfallen.
14.30 Uhr | Nane übergibt Thomas das Ruder und wir kämpfen gegen die immer höher werdenden Wellen. Wir haben trotz Reff über 8 Knoten Fahrt. Das ist ganz nach dem Geschmack unseres Hamburgers.
15.15 Uhr | Wir passieren den Leuchtturm Koyu Burun und kreuzen noch einmal auf, um die Untiefentonne vor dem Kap weiträumig zu umfahren. Die Wellen haben jetzt eine Höhe von 2,5 Metern und Thomas hat am Ruder richtig zu arbeiten.
15.45 Uhr | Der Ruderdruck wird zu stark, wir machen das Groß auf, damit wir nicht gleich reffen müssen, was bei der Welle ein ziemliches Geschaukel werden würde. Weiter Abfallen können wir nicht, denn die Wellen kommen schon ziemlich parallel und die Wellentäler werden immer größer.
15.50 Uhr | Thomas startet den Motor und wir holen die Segel ein. Dirk schläft trotz heftiger Bewegung im Schiff tief und fest. So eine Welle hatten wir die letzten Jahre nicht. Mittlerweilse haben wir 25 Knoten Wind bei angesagten 10 Knoten.
16.15 Uhr | Wir passieren die Einfahrt von Yedi Adalar und die zumindest die Welle lässt nach. Der erste Ankerplatz, den wir uns suchen, ist noch viel zu windig. Dirk, den wir geweckt haben bruddelt bissl rum, warum wir noch keine Leinen klar haben – logisch hätten wir draußen ja schon machen können ;-)
16.40 Uhr | Wir laufen die kleine Bucht an, in der wir schon paar Mal vor Anker lagen. Hier pfeift der Wind zwar auch, aber wenn man tief hinein fährt, ist es plötzlich ruhig.
16.50 Uhr | Nane schwimmt die Landleine, Micha macht den Anker und auf Anhieb hebt der Anker bombenfest. Zur Sicherheit legen wir noch eine zweite Landleine an einen Fels (der erste den Nane raus gesucht hatte, war leider wackelig, darum musste Dirk noch korrigieren). Nach 30 Minuten ist dann auch der Skipper überzeugt, dass wir sicher liegen und gibt sich zufrieden.
17.00 Uhr | Wir machen einen kleinen Anleger mit Käse, Oliven, Pepperoni und kleinen Kabanossi – lecker. Danach wird erst mal eine Runde gebadet.
18.00 Uhr | Micha kocht uns einen Kaffee und wir naschen ein paar Kekse dazu. Wir sind ein bisschen platt und der Skipper will uns nicht so recht glauben mit was, wir das draußen zu kämpfen hatten.
20.00 Uhr | Nane macht Zitronen-Pasta mit Basilikum und Parmesan. Mit Micha und Dirk haben wir verabredet, dass wir bei Einbruch der Dunkelheit die Schwimmlichter am Boot befestigen, dass Thomas noch mit uns eine Runde ins Wasser muss. Micha geht also noch mal schwimmen und nimmt die Lichter heimlich mit. Leider halten sie nicht so gut und ein Licht, verschwindet in der Dunkelheit. Thomas hat schon sein Fleece-Jacket an und will nun so gar nicht mehr schwimmen. Dafür bietet uns Micha eine Licht-Performance und Wasserballett.
21.00 Uhr | Die Pasta war lecker und wir chillen an Deck bei schöner Musik und einem phantastischen Sternenhimmel. Schöner geht es wirklich nicht.
23.00 Uhr | Der Wind hat langsam nachgelassen und wir gehen schlafen. Ein herrlicher Tag geht zu Ende.