Der Countdown läuft – wir sind fast startklar…

Lange, fast zu lange hat es gedauert, um wieder in den Segelurlaub zu starten. Wir zählen die Tage, um endlich wieder an Bord der Pura Vida zu gehen. Auf diesem Pfingsttörn wollen wir zwischen Marmaris und Palamut unterwegs sein – ein Wiedersehen mit vielen Freunden steht an. Wir wollen Lieblingsplätze besuchen. Nicht ganz ohne Hintergedanken – in der ersten Woche sind Nici und Chris zum ersten Mal dabei. Dirks Nichte will mit ihrem Freund mal testen, ob diese Urlaube, von denen wir so begeistert sind, auch etwas für sie wären. Wir haben beide gewarnt, Suchtgefahr ist schon nach dem ersten Mal gegeben. Das hat an Pfingsten 2022 auch mit Katharina und Christopher geklappt – Family von Nane, die in der zweiten Woche mit dabei sein werden. ZR ist wie wir infiziert und gehört für uns schon fast zum festen Inventar. Mit ihm ist alles easy, der Kaffee ist morgens gekocht, für Technikprobleme findet er “Workarounds”, er liebt die türkische Küche wie wir, nur für warme Tomaten und Paprika kann er sich nach den vielen Jahren immer noch nicht begeistern – Fleisch ist sein Gemüse. Trotzdem müssen wir auf ihn aufpassen, er verletzt sich gern. Blaue Flecke sind an der Tagesordnung, Spreißel in diversen Körperteilen, Feuerquallen-Male (das war in Sardinien), Muskelriss im Oberarm etc. sind nur ein paar Beispiele, für die Verletzungen in den letzten Jahren.

Im Winter wurde das Ruderblatt repariert, die Technik wurde beim Winterdienst komplett gecheckt und neue Innenverkleidungen wurden in den Kabinen verlegt, das Unterwasserschiff wurde gereinigt und frisch versiegelt, kurzfristig kam noch eine neue Welle dazu und der Herd ist generalüberholt – also auch die Pura Vida sollte startklar sein, wenn wir am Donnerstag Abend ankommen.

Wir fliegen mit Pegasus und mit der unsäglichen Beschränkung von 20 kg. Das ist knapp bemessen, wenn wir allen etwas mitbringen wollen, was es in der Türkei nicht zu kaufen gibt oder was nur schwer zu bekommen ist. Da stehen Yogurette, Duplo, Haribo Colorado, Meridol, Lindt-Schokolade etc. auf der Liste. Hinzu kommt unser Kaffeebedarf, der mit ZR recht groß ist. Sprich wir nehmen auch hier 6 Päckchen also 3 kg mit. Das große Glas Nutella darf nicht fehlen (Grüße an dieser Stelle nach Sylt an Thomas), Parmesan brauchen wir auch, wenn wir Pasta à Limon machen wollen – so summiert sich das Gewicht. Hinzu kommt unser Technik-Equipment, das auch schon fast 5 kg ausmacht. Also verteilen wir gerecht an alle Crew-Mitglieder je 3 kg, die jeder in seinem Gepäck mit unterbringen muss.

Jetzt noch 2 Tage arbeiten und dann heben wir ab….

Seesäcke...fast voll

Seesäcke...fast voll

Seesäcke...fast voll

Seesäcke


Donnerstag, 15. September 2022 | Ciftlik

Wir genießen den “freien Tag” und lassen es gemütlich angehen. Zum Frühstück schauen wir, was der Kühlschrank noch so hergibt – eigentlich alles ;-) Dirk holt frisches Brot und Nane macht noch einmal Menemen. Nach dem Frühstück chillen wir an Deck, hören Musik und warten bis die Nachbarn ablegen bevor wir schwimmen gehen. Unsere Stimmung ist etwas getrübt als wir den Törn Revue passieren lassen – trotz vieler toller Momente mit unserer Crew, mit unseren Freunden, die wir besuchen konnten und der tollen Natur, hatten wir für unseren Geschmack zu viele technische Problemstellungen und die Aussichten in Sachen Marina sind auch nicht prickelnd.

Die Berichte, die wir von den beiden Eignern gestern bekommen haben, bestätigen unsere bisherigen Infos. Mal sehen, wie unsere Miteigner die Situation einschätzen. Wir fangen an unsere Sachen langsam zu packen. Walter möchte die Eignerkisten auflösen und dafür Fächer unter dem Bett in der Eignerkabine einrichten, wenn er kommt. Wir verabreden, dass wir unsere prvaten Sachen interimsweise in einer Schublade unter dem Bett unterbingen und er sie dann in unser Fach räumt.

Dirk sortiert das technische Equipment und wir planen morgen früher auszulaufen, um möglichst vor dem Run auf die Tankstelle anzukommen und noch Zeit in Marmaris zu haben. Nane mahnt, dass wir den letzten wirklichen Urlaubstag noch genießen müssen und macht einen letzten Snack mit Schafskäse um die Mittagszeit. Danach gehen wir noch mal schwimmen – auch wenn das Wasser frischer ist, als zu Beginn des Törns müssen wir die Gelegenheit nutzen – zu Hause gibt es keine Chance mehr auf ein erfrischendes Bad.

Zum letzten Sundowner in Ciftlik gönnen wir uns einen Drink aus der noch gut bestückten Bord-Bar und gehen zum Essen. Noch einmal King Prawns für Nane und Kavurma für Dirk. Zurück an Bord genießen wir den lauen Wind und gönnen uns noch einen Drink – die Vorräte müssen irgendwie geleert werden.

Später als üblich geht’s unter Deck, schließlich mussten wir ja noch Sterne gucken…

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Frühstück

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Azmak

Ciftlik

Chicken Kavurma mit Käse

Mittwoch, 14. September 2022 | Bozukkale – Ciftlik | 16,51 nm

Eigentlich haben wir erst für Donnerstag in Ciftlik reserviert, aber von Bozukkale haben wir erst mal genug – obwohl Essen, Service und Team super freundlich sind, wollen wir aus der Warteposition raus und wieder unterwegs sein. Nane will auf jeden Fall nochmal hier schwimmen und schaut auf die Anzeige der Wassertemperatur 23 °C – sprich 6 Grad kälter als noch letzte Woche. Da wir davon ausgehen, dass die Anzeige sowieso immer höhere Temperaturen anzeigt, gehen wir mal von 21° C aus. Dirk ist raus, das ist im zu frisch, aber Nane gönnt sich den erfrischenden Wachmacher für den Kreislauf. Das kommt nach einer zweiten fast schlaflosen Nacht wirklich gut. Kurz nach 10 Uhr verabschieden wir uns, zahlen die Rechnung für zwei Tage und legen um 10.40 Uhr ab. Nane hat im Deniz-Restaurant die Reservierung vorgezogen – also passt das für heute. Wir setzen die Genua und cruisen bei achterlichem und in Böen halbem Wind Richtung Ciftlik – herrlich. Draußen steht kaum Welle und es macht richtig Laune zu segeln. Kurz nach 15 Uhr steuern wir die Bucht von Ciftlik an, holen die Genua ein und machen Fender und Achterleinen klar. Der Steg des Deniz-Restaurants ist leer und wir haben Seitenwind. Wir können uns bei keinem anderen Schiff anlehnen, also muss es schnell gehen mit der Muring. Wir kriegen auch dieses Anlegemanöver zu zweit sehr gut hin und freuen uns, auf einen Mittagssnack aus dem Backofen: Zucchini, Tomaten und Schafskäse. Dirk holt ein frisches Brot und nach dem Essen wollen wir erst mal schwimmen gehen. Da bekommt Dirk die Message, dass die Il Sogno bei Mehmets Place liegt und so statten wir Hansi und seiner Crew erst mal einen Besuch ab und tauschen uns über Marina-Preise, Revier-Veränderung, Energie-Krise und Technik-Probleme aus. Als wir zurück an Bord kommen, sehen wir die Second Love am Steg des Deniz-Restaurants liegen. Wir verabreden uns mit Rolf zum Abendessen und gehen erst mal schwimmen. Das Wasser ist viel wärmer als in Bozukkale, auch wenn Dirk trotzdem noch „brrr“ macht. Im Anschluss gehen wir duschen und nehmen noch einen Drink an Deck. Rolf geht schon mal vor und wir versprechen, gleich nachzukommen. Das Abendessen ist wie immer lecker und der Austausch mit Rolf bestätigt, was wir schon gehört haben. Die Marina-Preise verdreifachen sich – wir müssen dringend mit den anderen Eignern und Miknatis reden, ob wir vor Ablauf unseres Marina-Vertrags im Mai 2023 noch eine Verlängerung zu einigermaßen anständigen Konditionen bekommen können. Kurz nach 22 Uhr überkommt uns die Müdigkeit der letzten beiden Nächte und wir verabschieden uns und fallen ohne Absacker direkt in die Koje – Gute Nacht.

Sailors House

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