Montag, 30.09.2024 | Karasüleyman Bükü – Kocabahce Koyu (Sailors Paradise) | 7,27 nm

Wir hatten eine absolut ruhige Nacht vor Anker – mehr oder minder windstill. Wir wachen kurz nach 8 Uhr auf und Nane macht auf Wunsch eines einzelnen Crew-Mitglieds erst mal Milchreis und Obstsalat zum Frühstück. Als wir gemütlich im Cockpit frühstücken, sehen wir auch wieder 3 Wildpferde auf dem Weg oberhalb der Bucht – schön! Wir dachten schon, dass sie verschwunden sind. Ab 9.30 Uhr soll der Wind stärker werden, also schauen wir, dass wir los kommen. Motiviert unter Genua die 7 Seemeilen Richtung Sailors aufzukreuzen, setzen wir die Genua, aber der Wind will nicht kommen – komisch. Wir versuchen unser Bestes, etwas Fahrt aus dem bisschen zu holen, aber es macht keinen Sinn, so dass wir den Motor starten. Plötzlich auf Höhe des D-Marin Hotels ist er da der Wind. Wir versuchen es erneut mit der Genua, aber mit dem Wind steht in den Hisarönü eine ungewöhnlich hohe Welle rein, so dass das Aufkreuzen mühsam ist und die Böen es zudem schwer machen, mit der Welle auf Kurs zu bleiben. 2 Seemeilen vor der Einfahrt Richtung Kocabahce Koyu holen wir die Genua ein und Nane fährt mit knapp 1800 Umdrehungen gegenan. Als wir gegen 11.30 Uhr in die Bucht kommen, stehen Schaumkronen in der Bucht und die Böen machen es unmöglich schnell mit Muring an den Steg zu kommen. Tarek kommt mit dem stark motorisierten Dinghi raus und meint, wie sollen zuerst an die Boje. Das klappt recht gut. Boje mit Muring vorn und Muringleinen hinten. Dann bekommen wir eine zweite Muring vom Steg und geben doppelte Länge Achterleinen über, so dass wir mit der Bojen-Muring und der Muring vom Steg an den Steg gezogen und per Dinghi gedrückt werden. Wir liegen mit Abstand zum Jetty – die Passerella reicht nicht aus, aber wir sind erst mal save mit zwei Murings, Achterleinen und Spring. Der Wind nimmt weiter zu, wir haben fliegende Gischt in der Bucht und die Erleichterung, hier so ein gutes Team vorzufinden, das einen sicher an den Steg bringt, ist riesig. Vielen lieben Dank Tarek – Du bist genial.

Der Sturm soll erst um 18 Uhr seinen Höhepunkt erreichen und wir sind fasziniert von den Naturgewalten – kann man ja sein, wenn man sicher liegt. Nane braucht erst mal ein Schorle auf das Abenteuer und macht zum Mittag Ofengemüse mit Schafskäse für die Crew – das hat sie sich verdient.

Der Wind nimmt weiter zu und wir sind froh sicher zu liegen. Nane schreibt mit Sabit, dass wir morgen nicht nach Sögüt kommen können, denn für Dienstag ist genauso starker Wind angesagt. Er sieht das genauso und sagt, dass es in Sögüt aktuell fast unmöglich ist, an den Steg zu kommen. Vielleicht klappt es ja am Mittwoch. Dirk legt sich eine Runde hin – unter Deck ist es kuschelig warm, die Windgeräusche hört man nur gedämpft und das Wasser gluckert ein wenig unter dem Schiff – das war’s. Mit 2 Murings kann er gut schlafen, hat er sich nach dem Anlegemanöver auch verdient.

Unsere Passerella reicht mit dem Sicherheitsabstand nicht bis an den Steg, aber das Team von Sailors Paradise hat extra lange Bretter. Wir teilen uns das Brett mit der Nachbar-Crew von der Black Swan. Zwei sympathische Türken, die hier seit gestern Abwettern.

Das Abendessen ist wie immer köstlich. Nane ist von den Seafood-Börek begeistert. Thomas bestellt 1,5 Portionen Köfte, Dirk die einfache Menge und Micha schlemmt Salat mit Chips. Als Vorspeisen gibt es noch Cheese-Salat, Börek, Zucchini-Puffer und eine Zucchini-Creme mit Walnüssen. Mehmet besteht an diesem stürmischen Abend darauf, dass er uns einen Raki spendieren darf und diesmal nehmen wir an. Der Anis-Schnaps tut tatsächlich sehr gut, er wärmt zumindest von innen und gegen 22 Uhr machen wir uns zurück auf den Weg zur Pura Vida. Im Dunkeln fühlt sich der stürmische Wind noch wesentlich heftiger an, als bei Sonnenschein am Tag. Ein Phänomen, dass wir immer noch nicht so recht verstehen. Sturm bei blauem Himmel – auf jeden Fall besser als bewölkt. Micha will trotz des Sturms draußen im Cockpit schlafen, er mein er bindet die Windgeräusche in seine Träume ein.

Trotz der Geräusche der Wellen, der knarrenden Muring-Leinen und des Windes können wir irgendwann einschlafen. In der Nacht legt der Wind nochmal eine Schippe drauf. Wir wachen mehrfach auf, checken die Lage – alles im grünen Bereich – und schlafen wieder ein.

Morgen gehen wir kein Risiko ein und bleiben da, denn es soll so ohne Pause weiter blasen bis Mittwoch früh. Michel will einen Wandertag daraus machen und Thomas wünscht sich Pfannkuchen zum Frühstück.

Sailors Paradies

Sailors Paradies

Sailors Paradies

Sailors Paradies

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Karasüleyman Bükü

Karasüleyman Bükü

Karasüleyman Bükü

Karasüleyman Bükü

sicher am Jetty

leichte Brise

Sailors Paradise

Im Hisarönü Golf

Im Hisarönü Golf

Sonntag, 29.09.2024 | Kocabahce Koyu – Kurucabükü – Karasüleyman Bükü | 18,99 nm

Das erste Frühstück für Thomas an Bord wird gebührend mit Etagere präsentiert. In der unteren Etage gibt es Käse, Schinken und Salami, in der Mitte Gurken, Tomaten und Oliven und oben Obst. Im Präsentationsmodus bekommt man Vitamine auch in die Crew-Mitglieder, die in ihren Essgewohnheiten, das Wort „gesund“ nicht ganz so sehr priorisieren. Dazu gibt es Spiegeleier und frisches Brot von Berrin. Hier wird noch selbst gebacken, dafür steht sie morgens um 4 Uhr auf, um den Teig anzusetzen. Nane erinnert sich an das letzte Jahr, als sie ab 5 Uhr morgens live dabei war, um zu sehen, wie das Brot hier entsteht – mühsame Arbeit v.a. in der Menge.

Heute wollen wir noch mal in eine Bucht bevor die zwei stürmischen Tage kommen. Dirk und Nane haben sich die Kurucabükü ausgesucht, in der sie im Juni mit Petra, Elmar und ZR waren. Um 11.30 Uhr legen wir ab und verabschieden uns bis Montag – wir wollen so gegen 11:30 Uhr bevor der Sturm losgeht wieder da sein.

Wir setzen die Segel, weil nicht so viel Wind angesagt ist inkl. Groß und cruisen gemütlich durch den Hisarönü. Micha und Thomas wechseln sich am Ruder ab und Thomas kommt auf über 8 Knoten Fahrt – speed with Target diesmal – es entwickelt sich. Kurz nach 13 Uhr steuern wir die Bucht an, um uns einen guten Ankerplatz zu sichern. Was wir tatsächlich nicht erwartet haben ist, dass die Bucht schon recht voll ist mit frei schwojenden Yachten. Auf 17 Meter wolllen wir nicht ankern, zum einen, weil wir den Anker nicht abtauchen können, um zu sehen, dass er richtig eingegraben ist und nicht nur im Seegras hängt und zum anderen, weil der Wind morgen früh zunehmen soll. Das ist uns zu heiß. Die Plätze auf 10 Meter sind schon dicht, also brauchen wir einen Plan B, der „Nanes Lieblingsbucht“ heißt. Micha freut sich. Als wir aus der Bucht auslaufen kommt Sahil Güvenlik in die Bucht und steuert eine Gullet an, die mit Landleine am anderen Ufer festgemacht hat. Ob sie nur die BlueCard sehen wollen oder Strafe verhängen, weil die Landleinen an Bäumen fest sind, können wir aus der Ferne nicht sehen. Kaum ist die Gullet kontrolliert, steuern sie auf eine Motoryacht zu, die ebenfalls mit Landleine festgemacht hat.

Wir setzen die Genua mit achterlichem Wind und cruisen gemütlich Richtung Karasüleyman Bükü. Kurz nach 16 Uhr kommen wir in die Bucht und werfen den Anker auf 5 Meter Tiefe. Laut Google Maps sind wir 50 Meter vom Land entfernt, das ist uns zu wenig, also holen wir den Anker wieder auf und werfen den Anker gegen den Wind aus NW etwas weiter draußen. Jetzt haben wir 80 Meter zum Land, das passt. Der Tiefenwarner ist auf 3,50 Meter eingestellt. Nane hat zwei Anker-Überwachungs-Apps am Start und wir tauchen den Anker ab, der bei 2000 Umdrehungen rückwärts so gut eingegraben ist, dass man ihn gar nicht mehr sieht.

Zum Abendessen gibt es Rokka-Salat mit Croutons und Parmesansplitter und danach Pasta à Limon nach Andreas Rezept – sehr lecker. Der Wind hat sich mit der untergehenden Sonne gelegt und wir können uns auf eine letzte ruhige Nacht einstellen. Thomas macht den DJ und so genießen wir den Abend und quatschen, bis wir müde sind.

...unterwegs

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Karasüleyman Bükü

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Freitag, 27.09.2024 | Karasüleyman Bükü – Orhaniye | 3,92 nm

Was für ein tolles Licht am frühen Morgen in der Bucht – Nane und Micha genießen die Aussicht bei einer Tasse Kaffee während der Rest der Crew noch schläft. So könnte jeder Freitagmorgen starten. Da unser Brot zum Aufbacken leider Schimmel angesetzt hat, gibt es heute das typische Buchtenfrühstück der letzten Crew: Pfannkuchen. Dirk schickt Thomas ein paar Fotos, der noch auf seinen Flug wartet, aber in seiner VIP-Lounge sicher nicht so schlecht versorgt wird.

Wir genießen den sonnigen Tag und sind alle in einer sehr chilligen Stimmung. Gegen 14:30 Uhr wollen wir aufbrechen, weil wir ja auch noch abpumpen und tanken müssen. Nane schreibt mit Dogan vom Palmiye , der ihr erklärt, das man auch bei ihm am Steg tanken kann und dass er die Bluecard auch ausstellen kann – perfekt, dann brauchen wir den Zwischenstopp in der Marti-Marina nicht mehr einlegen – toller Service. Die Bluecard darf neuerdings maximal 15 Tage alt sein, sonst verhängt die Küstenwache empfindliche Strafen.

Mit etwas achterlichem Wind cruisen wir gemütlich Richtung Orhaniye und werden am Steg schon erwartet. Wir legen an, Sven und Micha springen los, um sich ein Dondurma im Supermarkt zu holen und Lenka, Nane und Dirk gönnen sich einen letzten Anleger, auch wenn die halbe Crew nicht da ist – was sich gehört, gehört sich.

Nane und Dirk schicken Lenka und Sven an den Pool, um den letzten Tag zu genießen und spritzen mit Micha die Pura Vida ab. Putzen innen schon ein wenig, klären, wann der Tank-Service zu uns kommen kann und gehen auch noch an den Pool. Micha schwimmt zur Sandbank, um dort ein wenig spazieren zu gehen.

Thomas hat wider Erwarten seinen Anschlussflug noch bekommen und landet pünktlich, er wird so gehen 20:30 Uhr ankommen. Wir gönnen uns eine ausgiebige heiße Dusche nach dem Pool, kommen pünktlich zum Tanken zurück an Bord und sind ganz überrascht, dass der Sprit nicht teurer ist, als an der Tankstelle. Das liegt daran, dass das Palmiye eine Marina-Zulassung hat und der Tank-Service aus der Marti-Marina auch wegen der Sail-Fleet-Flotte kommt –besser geht es nicht.

Als wir zum Abendessen gehen, ist Thomas gelandet und ist happy, dass sein Gepäck mit an Bord war. Also kann er beruhigt in den Transfer steigen. Passend zur Nachspeise ist Thomas dann auch da und wir genießen noch gebackene Halva mit Vanille-Eis. Thomas bezieht sein Zimmer im Palmiye-Hotel, Nane holt noch zwei Flaschen Leyla und wir quatschen noch ein bisschen an Bord. Thomas will nicht glauben, dass die Steuerbord-Kabine für den Smutje ist und er nun Lenkas Job übernehmen muss. Hier muss mal ganz klar gesagt werden, dass Lenka die beste Bordköchin ist, die wir je auf einem Törn dabei haben durften – Prädikat wertvoll, ist der richtige Ausdruck dafür. Morgen früh verabreden wir uns um 9.30 Uhr zum Frühstück, da werden Lenka und Sven auch abgeholt. Wir werden sie vermissen, das waren schöne 2 Wochen und die zwei sind ein cooles Pärchen.

Orhaniye Palmiye

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Karasüleyman Bükü

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