Leider können wir heute früh hier nicht mehr frühstücken, der Beachclub öffnet erst um 9.30 Uhr und wir sind um 10:30 Uhr mit Norbert an der Tankstelle verabredet. Also gibt es das letzte Mal für die Naschkatzen etwas Süßes – Griesbrei mit Zimt und Zucker. Nane will gar nicht wissen, wie sich dadurch die Blutzucker-Kurve in Thomas App exponentiell nach oben entwickelt. Der Große nimmt das irgendwie nicht so richtg ernst.
Auch heute bleiben die Segel drin, denn wir haben wieder keinen Wind. Das Highlight des Tages ist die Situation an der Tankstelle. Sie ist leer. Mit uns legt noch eine andere Segelyacht an und wir kommen so schnell dran, wie noch nie zuvor – perfekt. Norbert ist auch am Start, so dass wir schon kurz nach halb elf Richtung Adaköy steuern. Nane hat mit dem Marina-Office im Vorfeld geklärt, dass wir einen Innenplatz bekommen. Das ist für unsere letzte Nacht angenehmer, was das Plätschern in der Nacht anbelangt und auch für Norberts Crew ist die Übernahme geschickter. Wir funken die Marina an und die Marineros wollen uns erst an den Stammplatz der Pura Vida lotsen. Nane klärt das nochmal mit dem Marinaoffice über Funk und dann dürfen wir an Ponton A. Dirk fährt super in die Lücke und die Pura Vida liegt nach 5 Wochen wieder in ihrem Heimathafen. Dirk bespricht mit Norbert alle relevanten Themen zur Übernahme der PuraVida und Nane holt als letzten “Anleger” erst mal ein Dondurma für die Crew.
Während Dirk und Norbert quatschen packen wir unsere Seesäcke, denn wir haben heute noch einige Termine, die wir wahrnehmen wollen. Nane und Dirk gehen erst mal ins Marina-Office und geben von der “PuraVida” eine Flasche Wein und eine Packung Lindor-Kugeln ab, als Dankeschön für den Service. Wir besprechen mit Meliah, dass wir unseren Vetrag gerne verlängern würden, uns aber für die nächste Saison einen Innenplatz wünschen. Meliah meint, sie behält es im Hinterkopf, aber wir sollen uns auf jeden Fall im Januar wegen der Verlängerung melden. Was jetzt schon klar ist, dass die Kosten um 20% steigen werden, weil es eine neue Steuer gibt, die seit dem 1. September diesen Jahres in Kraft getreten ist. Trotzdem sollte der Preis in dieser Region hier in der Adaköy am güstigsten sein, zumindest im Vergleich zur Netsel Marina.
Wir beeilen uns mit dem Packen der Seesäcke und gehen duschen. Wir wollen zu Canan von Anka Yachting, dann zu Hüsniye im Bazar und nehmen ein Taxi. Thomas will sich die Laufarbeit ersparen und kommt mit einem eigenen Taxi direkt ins Golden Plate.Auf dem Weg nach Marmaris sehen wir eine Wildschein-Familie, die gemütlich die Straße entlang läuft. Das wird hier langsam zur Plage, aber Tierschützer verhindern, dass die Wildschweine geschossen werden. Wir finden, dass die Gefahr durch ein Wildschein nicht unerheblich ist und sind froh, dass wir keine schwarzen Monster bei uns vor der Haustüre haben.
Wir quatschen mit Canan und bringen ihr noch die eine oder andere Leckerei, die unser Kühlschrank übrig hat. Danach laufen wir zu Hüsniye und Dirk meint, wir müssen Gas geben und aus dem Schlender-Modus in eine höhere Gangart schalten, dass wir mehr Zeit für Hüsniye haben – klar ist, dass er nebenher noch zum Barber will. Wir quatschen mit Hüsniye, zahlen die Handtücher-Sets, die sie für die PuraVida besorgt hat und Nane gönnt sich noch Hermes-Cashmere-Schals.
Die Zeit vergeht viel zu schnell und schon sind wir wieder auf dem Weg zum Golden Plate, wo Thomas bereits auf uns wartet. Das traditionelle-Crew-Abschluss-Essen ist uns wichtig und die Steaks sind einfach lecker. Auch hier vergeht die Zeit wie im Flug und wir schreiben unserem Taxi-Fahrer ein WhatsApp, dass er uns wieder zurück in die Adaköy Marina fahren soll. Unterwegs begegnen uns wieder Wildscheine – nicht unser Ding.
Zurück an Bord versuchen wir noch unsere Weinvorräte zu dezimieren, was nicht vollständig gelingt, aber die Nachcrew kann sich freuen, zumindest die Crews, die nach uns dran sind, haben immer den ersten und zweiten Drink, der auf uns geht im Kühlschrank.
Da unser Wecker um 3.45 Uhr klingeln wird, werden wir nicht alt und versuchen noch etwas Schlaf zu bekommen. Gepackt ist alles, morgen früh kommen nur noch die Duschsachen in den Seesack und wir sind startklar.