Montag, 23.09.2024 | Palamut – Datca | 13,05 nm

Wir wollen um 9 Uhr auslaufen, weil der Hafenmeister in Datca zwar keine Reservierungen annimmt, aber Empfehlungen ausspricht, wann man am besten kommen sollte. Wir haben die Ansage per WhatsApp bekommen 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr da zu sein. Da in Datca ein- und auch ausklariert werden kann, ist es immer recht voll. Also frühstücken wir heute etwas früher als gewohnt und kommen tatsächlich pünktlich raus – Tschüss Palamut, bis zum nächsten Jahr. Nane reserviert im Café Inn auf „Nane like Maydonuz“ auf 19:30 Uhr im Innenbereich des Restaurants – denn durch die guten Bewertungen auf TripAdvisor hat man ohne Reservierung kaum eine Chance auf einen Platz. Leider haben wir keinen Wind auf unserer Strecke und so müssen wir motoren. Kurz vor dem Kap Ince Burun sehen wir eine Delfinflosse aus dem Wasser. Nane nimmt das Gas weg und wir schauen, ob wir den Delfin nochmal sehen, aber leider taucht nur noch einmal die Flosse hinter uns auf und dann verlieren wir ihn aus den Augen.

Im Vorbeifahren schauen wir uns mit dem Fernrohr die Lieblingsbucht von Sven an. Sie schaut recht voll aus, wir sind gespannt, ob wir dort morgen wie geplant einen Platz bekommen. Pünktlich um 11:38 Uhr laufen wir in den Hafen von Datca ein. Der Hafenmeister steht schon am Kai und weist uns ein. Wir dürfen nicht mehr als 20 Meter Kette schmeißen, weil eine Muringkette durch die Bucht läuft, ohne dass es schon Muringleinen in Datca gibt. Wir fädeln uns zwischen zwei Schiffe ein. Nane macht den Anker und wir kommen perfekt an den Kai. Lenkarammt sich ihr frisch genähtes Knie an den Türrahmen der Kabine und muss erst mal das Bein hochlegen. Wir trinken ein Apfelsaftschorle als Anleger, organisieren den Wäscheservice über den Hafenmeister – 2 Maschinen 500 Tyl – und machen uns auf den Weg zum Bäcker wegen der Kokosmakronen, Sven geht in die Apotheke. Zurück an Bord gönnen wir uns erst mal süßes Gebäck. Neben uns liegt ein älteres türkisches Ehepaar mit ihrer Luna, die einen festen Liegeplatz in Palamut hat. Der ältere Herr will plötzlich morgen um 7.00 Uhr auslaufen, was wir aber bezweifeln. Er möchte aber, dass wir vor ihm gehen, weil unsere Kette über seiner liegt. Wir werden sehen. Wegen der eventuell frühen Uhrzeit teilen wir uns mit den Einkäufen auf Sven und Lenka gehen zum Metzger und Micha, Dirk und Nane zum MigrosJet über dem Hafen. Das Gemüse und Obst im Migros ist unterirdisch von der Qualität – eine Fruchtfliegen-Armada beherrscht die Bananen und die Nektarinen. Ähnlich schlimm sieht es bei den Kartoffeln, Paprika und Zwiebeln aus, der Salat ist verwelkt und gammelig – bäh! 5-Liter-Wasserkanister sind aus. 1-Liter-Flaschen gesprudeltes Wasser sind aus usw. Die Mitarbeiter im Market sind das komplette Gegenteil von den Migros-Kollegen in Güllück oder Marmaris, sie fühlen sich durch uns als Kundschaft belästigt. Als Nane noch nach Delivery-Service fragt, weil vor dem Markt ein kleiner Migros-Roller mit Ladepritsche steht, wird sie einfach ignoriert. Die Mischung aus Ignoranz und Arroganz triggert uns ganz schön und wir sind wirklich sauer – schade dass man sich nirgendwo beschweren kann. Nane ist kurz davor eine Google-Rezension zu schreiben. Wir bringen die Einkäufe zurück an Bord, verstauen alles und warten auf Lenka und Sven. Die beiden haben beim Metzger nur positive Erfahrungen gemacht und sind nicht so frustriert wie wir. Beide wollen nochmal los, um die fehlenden Dinge woanders zu suchen.

Als die beiden wieder zurück sind, gehen wir an den Strand, um eine Runde zu baden. Das Wasser ist recht frisch und Dirk kann sich nicht überwinden ganz reinzugehen. So dient die Badepause eher der Erfrischung und bleibt ein kurzes Vergnügen. Zurück an Bord entdecken wir, dass in der Säule vor uns noch „Wasser-Guthaben“ ist und wir duschen uns kurz ab, füllen den Tank noch al auf, obwohl nicht viel draußen ist, aber was wir haben, haben wir.

Gegen 17.00 Uhr fragt Sven nochmal nach der Wäsche, die gleich kommen soll und gegen 18 Uhr dann auch da ist. Wir wollten nur waschen lassen und die Sachen selbst aufhängen, bekommen sie aber getrocknet und gebügelt wieder zurück – auch gut. Der vereinbarte Preis bleibt bei 500 Tyl ohne Nachverhandlung.

Der Wind bläst achterlich ins Boot und wir entscheiden uns für das Hoodie-Outfit, als wir los wollen. Weil wir mit deutscher Flagge unterwegs sind, werden wir von einer deutschen Crew gebeten, ein Gruppenfoto zu machen. Die Crew kommt aus Franken und so kommen Sven und Lenka schnell ins Gespräch. Sie haben keinen Platz mehr im Hafen bekommen, wollen aber morgen früh noch Wasser tanken und fragen nach ein paar Revier-Tipps.

Das Essen im Café Inn ist wie immer super lecker. Bruschette, Hühnchenfleisch mit Walnüssen gibt es als Vorspeise, Pizza und Linguini als Hauptgang – phantastisch und im Gegensatz zu gestern gleich nochmal so gut.

Nach dem Essen gehen wir noch in unsere Cay-Stube am anderen Ende der Bucht. Lenka und Sven gönnen sich noch ein Eis und wir schlendern zurück zur Pura Vida. Auf dem Rückweg treffen wir nochmal die Franken, die vom Kekik-Restaurant gar nicht begeistert waren. Im Hafen ist eine kleine Vernissage einer Fotoausstellung im Gange. Die Musik ist gechillt und stört uns nicht. Erst als kurz nach Mitternacht betrunkene Menschen anfangen über Mikro Lieder falsch aber dafür laut mitzusingen, finden wir es unspannend. Armer Michel, der schläft auch noch draußen, aber vielleicht kann er das Spektakel ja in seine Träume einbauen.

Datca

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Kokosmakronen! Die Besten!!!

Kokosmakronen! Die Besten!!!

Datca

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auf nach Datca

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Palamut am Morgen

Palamut am Morgen

Palamut am Morgen

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Sonntag, 22.09.2024 | Palamut

In der Nacht hat der Wind noch mal richtig Gas gegeben, die Windgeräusche sind im sicheren Hafen aber nicht wirklich unangenehm. Wir wollen heute nochmal ins Meltem Café zum Frühstücken. Menemen und Ci Börek stehen heute neben dem türkischen Frühstück auf unserer Wunschliste. Gürcan leistet uns Gesellschaft und erzählt, dass er ins Dorf muss. Dirk fragt, ob Micha, er und Nane mitfahren können, um seine Eltern zu besuchen – natürlich. Sein Vater hat sich den Arm gebrochen, so dass wir uns nicht in der Teestube treffen, sondern als Überraschungsbesuch vor der Tür stehen. Die Freude ist riesig bei den beiden und sie können sich kaum beruhigen, dass wir uns die Zeit nehmen, sie zu besuchen. Die Mama von Gürcan sagt immer wieder „Nane Nane“ und streichelt Nanes Arm. Nane nimmt sie immer wieder in den Arm und freut sich mindestens genauso. Der Papa erzählt uns auf deutsch noch viel von früher und wir sind mal wieder überrascht, wieviel deutsch er noch kann, wo er doch kaum die Möglichkeit hat, deutsch zu sprechen. Das letzte Mal vor einem Jahr als wir zu Besuch gekommen sind und gemeinsam in der Teestube Tee getrunken haben. Nach fast 2 Stunden holt uns Gürcan wieder ab. Micha will zu Fuß zurück laufen, er kennt den Weg. Wir bekommen noch einen Sack Mandeln mit und hoffen, die beiden im nächsten Jahr wieder zu sehen. Sie sind deutlich gebrechlicher als noch ein Jahr zuvor, also wünschen wir uns beim Abschied vor allem Gesundheit.

Zurück in Palamut gehen wir erst mal an den Strand zu Lenka und Sven und gönnen uns in dem für unsere Verhältnisse sehr kaltem Wasser eine Erfrischung. Micha kommt auch nach einer Weile an den Strand – er war schneller als gedacht. Dirk und Micha lassen den Rest der Crew am Strand und machen sich auf den Weg zurück an Bord, um kleinere Reparatur-Arbeiten durchzuführen, das Scharnier einzubauen, etc.

So vergeht der Nachmittag und es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg ins Özgun Restaurant, in dem Gürcan für uns alle einen Tisch reserviert hat. Das Essen ist leider nicht wirklich gut und das liegt nicht nur daran, dass wir das Adamik mit seinen speziellen Gerichten immer noch vermissen. Die Saison hier ist zu Ende und bei einer Vorspeise haben wir sogar den Eindruck, dass sie nicht mehr ganz gut ist. Lessons learned: In Palamut nur noch zum Bethce Burger und wenn wir abwettern müssen, selber kochen!

Gürcan und Tutce begleiten uns noch auf die Pura Vida, um einen Abschiedsdrink zu nehmen. Nane gibt ihnen gleich noch ein Snickers, aber Gürcan bleibt bei Duplo als Mitbringsel. Wir verabschieden uns bis zum nächsten Jahr, wünschen beiden eine schöne Zeit und hoffen, dass es Ihnen bis zum nächsten Widersehen gut geht. Auch wenn wir heute nicht viel gemacht haben, sind wir müde und verkrümeln uns nach und nach ins Bett.

Palamut

Palamut

Tymian Honig direkt vom Imker

Neues aus Palamut

Neues aus Palamut

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Mersincik

Schwojekreis in Mersincik

Samstag, 21.09.2024 | Mersincik – Palamut | 17,21 nm

5:44 Uhr der Wecker klingelt, Nane war schon wach, die Wettervorhersage macht ein wenig nervös. So wie vorhergesagt handelbar, aber es kann ja auch immer mal anders kommen. Noch ist es stockdunkel. Sonnenaufgang ist für 6:57 Uhr angekündigt und 45 Minuten vorher sollte die Morgendämmerung für ein wenig Licht sorgen. Unsere Nachbar-Güllet startet um 6 Uhr und holt den Anker auf. Wir trinken unseren Kaffee und Micha und Sven machen sich startklar, um die drei Achterleinen zu lösen. Wir legen die Leinen vor den Niedergang, aufgeräumt wird in Palamut. Nane holt den Anker auf und wir fahren aus der geschützten Bucht. Kaum draußen erwarten uns die Wellen und es ist schon schwierig bei dem Geschaukel die Fender reinzuholen und im Ankerkasten zu verstauen. Nane flucht ein wenig vor sich hin, kommt aber gut zurück ins Cockpit.

Dirk steht am Steuer und wir fahren an den beiden kleinen Inseln vorbei auf unseren Kurs Richtung Kap Knidos. Die Wellen sind heftig und wir brauchen etwas über 2000 Umdrehungen um in Fahrt zu kommen und gut dagegen ansteuern zu können. Micha, Nane und Dirk sind an Deck und versuchen dem stetig stärker werdenden Wind und den immer höheren Wellen zu trotzen. Hin und wieder schlagen die Wellen im Cockpit ein, egal wie gut Dirk steuert und wir sind alle naß. Nane und Micha mit Segeljacke, dafür nassen Hosen und Dirk komplett nass weil die erste Welle schon kam bevor er sich entscheiden konnte die Segeljacke anzuziehen. Um 7:30 Uhr passieren wir Kizilagac Ada und halten Kus auf Iskandil Burun. Wir überlegen die Genua zu setzen, aber bei dem Wind würden wir fast parallel zu den Wellen segeln, was die Pura Vida ins Rollen bringen würde, so dass wir entscheiden, abzuwarten, bis Wind- und Wellenrichtung für uns segelbar werden.

Um 8:00 Uhr passieren wir Iskandil Burun und können schon etwas abfallen Richtung Deveboynu Burun. Um 8:37 fast 2 Stunden nach dem Ablegen sind wir am Kap von Knidos, fallen ab und setzen die Genua im Reff. Wir haben trotz Reff 6 Knoten Fahrt und die achterliche Welle fühlt sich schon viel angenhemer an. Wir hatten uns für 11 Uhr in Palamut angekündigt und schicken Gürcan unseren Standort – so wie es aussieht, werden wir pünktlich um 10 Uhr einlaufen.

Nach dem Kap Divan Burun nehmen wir Kurs auf Palamutbükü Ada und durch die Abdeckung lässt der Wind nach. Wir bergen die Genua, holen die Fender raus und steuern die Hafeneinfahrt an. Am Kai steht schon Gürcan mit dem Hafenmeister und wir legen an. Es ist schön, Gürcan wieder zu sehen und er bekommt sofort die 2 Packungen Duplo, die wir ihm aus Deutschland mitgebracht haben. Als er fragt wie lange wir bleiben, mein Nane, es hängt vom Wetter ab – darauf antwortet er „dann bleibt ihr 2 Tage“. Er muss gleich los, um zu arbeiten und dann noch nach Datca. Dirk gibt ihm das Scharnier mit, dass im Steuerbord-Bad aus der Spiegelklappe gebrochen ist und bittet ihn, uns Ersatz aus Datca mitzubringen. Er verspricht danach zu suchen. Weil es in Palamut keine Duschen gibt, empfiehlt uns Gürcan im Meltem Café zu frühstücken und dort Bescheid zu geben, dass er uns geschickt hat und uns gesagt hat, dass wir die Dusche und die Toiletten benutzen können – guter Plan. Bevor wir die Pura Vida von der Salzkruste befreien und auch uns das getrocknete Salz aus den Gesichtern wischen, gehen wir frühstücken. Das tut uns allen sehr gut. Wir gönnen uns türkisches Frühstück mit Omelett und Gözleme – lecker! Das haben wir uns aber auch verdient. Nach der kulinarischen Pause, wässern wir erst mal die Landleinen, rollen die lange Landleine wieder komplett auf und spritzen die Pura Vida erst mal ab bevor wir sie im zweiten Waschgang schrubben. Ein sauberes Schiff macht schon Spaß.

Nach der Plackerei gehen wir erst mal an den Strand und Nane stellt fest, dass Gürcan recht behalten sollte, auch für Sonntag ist sehr viel Wind angesagt, in Böen bis zu 40 Knoten. Wir denken, dass wir heute unsere Schutzengel genügend beansprucht haben und morgen ein Tag Pause ganz gut tun wird. Am Nachmittag besuchen uns Gürcan und Tutce noch kurz an Bord. Gürcan hat die Scharniere aus Datca dabei so dass wir mit den Reparaturarbeiten beginnen können. Am Nachmittag haben wir schon die Lampe am Cockpit-Tisch zerlegt und das Gehäuse geklebt. Wir verabreden us mit Gürcan und Tutce auf morgen zum Abendessen, sie sollen ein Restaurant aussuchen, in dem die Calamares und Karides besonders gut sind. Heute wollen wir nur zu Betce Burger, der kleinen Burger-Bude am Strand, die so leckere Burger macht, dass man sie einfach gegessen haben muss.

Der Wind pfeift durch Palamut und durch den Hafen, idealerweise direkt auf das Heck der Pura Vida. Neben uns kommt noch eine Hanse 548 rein, mit viel Gas richtung Kai-Mauer, aber der Skipper hat es drauf und stoppt perfekt auf. Als wir fragen, wo sie herkommen, meint er Bodrum. Nane erklärt, dass wir heute sehr früh aus Mersincik gestartet sind und er antwortet „so you were smarter than we.“ Auch auf der Hanse muss es recht anstrengend gewesen sein, gegen die Wellen Richtung Palamut zu kommen. Die türkische Crew machen eine Art Skipper-Training und sind sehr froh, dass sie bei dieser Wetterlage einen Profi an Bord haben.

Gegen 19 Uhr gönnen wir uns die Betce Burger und frösteln wegen des starken Windes. Trotzdem laufen wir noch mit einem kleinen Spaziergang zu der Bäckerei, die auch TreLice anbietet und gönnen uns noch einen Nachtisch mit Cay. Um uns herum ist das Fußballfieber ausgebrochen, Gaata Saray gegen Fenerbace  wir denken an Özy und verkrümeln uns in die Kojen. Der Wind pfeift die ganze Nacht, aber hier liegen wir so sicher, dass wir beruhigt schlafen können.

Palamut

Mersincik 6.30Uhr...los gehts

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