Yalikavak – Turgutreis D-Marin

Der nächste Morgen in Yalikavak ist alles andere als begeisternd. Im Hellen sieht man alles. Die Yacht war in einem sehr schlechten Zustand. Wir hatten den Eindruck, dass wir sie dirket aus dem Winterlager bekommen haben, ohne dass jemand den Zustand gecheckt hat. Das Geschirr war verklebt und schmutzig, im Herd waren die Essensreste der Vorsaison zu finden, es war schlecht bis gar nicht gereinigt, die Ausrüstung war in einem generell schlechten Zustand, Rost hatten wir reichlich, die Cemo hatte kein Ankerlicht, bei der Ankerwinsch fehlten an der Nuss Zacken, bei der Bug-Toilette war die Pumpe undicht, so dass immer alles unter Wasser stand, die Kabinenschränke, konnte man nicht schließen, die Türen waren aus den Scharnieren gerissen, die Reling war an mehreren Stellen kaputt, die Segel hatten kleine Löcher/Risse, so dass wir nur gerefft segeln konnten, es fehlten Fender, es fehlten Winschen, es fehlten Decken etc., die dann noch organisiert wurden. Die Übergabe machte auch nicht der Vercharterer Cano Yachting (angeblich war man krank) sondern jemand von Beneteau, dem das alles sehr peinlich war.  Das Transit-Log wollte man doppelt kassieren (wir hatten schon überwiesen) und das hin und her per Handy kostete fast 100 Euro Roaming-Gebühren. Der Wassertank im Heck ließ sich zunächst nicht öffnen, er musste aufgebohrt werden, an den Wanten fehlten die Sicherunsgssplinte, wenn welche vorhanden waren, dann überdimensioniert mit Verletzungsgefahr. Die Segel waren nicht richtig aufgeriggt (ohne Reffleinen etc) und in marodem Zustand. Die Leinen waren marode. Unser Skipper war not amused und ist erst mal verschwunden, um die Fassung wieder zu gewinnen. Das Vertrauen in den technischen Zustand war nicht da, so dass Teile der Crew bei der Übernahme am liebsten abgereist wären. Ein Ersatz-Schiff stand nicht zur Verfügung. Zur Beruhigung gab es erst mal “Heidelbeer-Vanille-Tee” – der seitdem bei unserer Crew für das Allheilmittel in kritischen Situationen gilt. Wir haben sogar Werbe-Slogans entwickelt: “Wenn der Skipper stresst – Heidelbeer-Vanille-Tee und der Tag ist gerettet. Nach dem ganzen Theater sind wir erst um 14.00 h ausgelaufen. Ursprünglich wollten wir in einer Bucht übernachten und Ankern, aber wir sind auf Nummer sicher gegangen und erst mal in die nächste Marina Richtung Turgutreis – wer weiß, welche Probleme sonst noch auftauchen. Mit 3 bis 4 Bft aus NNW ist uns gleich nach dem Auslaufen ist die Steuerbordschot der Genua ausgerauscht. Um 16.29 h legen wir in der D-Marin in Turgutreis an und machen erst mal Klarschiff.

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Turgutreis

Turgutreis

Turgutreis D-Marin

Turgutreis D-Marin

Turgutreis D-Marin

Turgutreis D-Marin

Turgutreis D-Marin

unsere Flagge

CEMO Kartentisch

Turgutreis D-Marin

Ankunft Bodrum – Transfer Richtung Yalikavak

Transfer gut geplant. Alle Crew-Mitglieder fliegen mit Turkish Airlines und haben einen Zwischenstop in Istanbul. Der Weiterflug passt super, weil wir alle mit der selben Maschine fliegen: Istanbul – Bodrum. Am Ausgang des Flughafen Bodrum wartet bereits der Fahrer mit einem großen Schild in der Hand. Der Transfer Richtung Yalikavak kann los gehen. Wir steigen ein und bitten ihn, auf dem Weg zum Port Bodrum/Yalikavak an einem Supermarkt zu halten, damit wir unsere Einkäufe für den Törn machen können. Im Bus checken wir die Proviant-Liste, die wir vorbereitet haben und teilen uns auf. Die Jungs kümmern sich um Getränke und Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Mehl, Eier, Konservendosen, Snacks etc. Wir Mädels kümmern uns um die frischen Dinge wie Obst, Gemüse, Salat, Käse, Wurst. Als wir so mit 4 Einkaufswagen durch den Supermarkt fliegen und letztendlich an der Kasse landen, sind wir bereits Gesprächsthema im Supermarkt. Die  600 TL (ca. 300 Euro) müssen auf zwei mal kassiert werden, so viel verkraftet das Kassensystem nicht. Der Fahrer staunt nicht schlecht als wir mit unseren Einkaufswägen und Tüten wieder am Bus stehen. Die ganze Aktion hat keine halbe Stunde gedauert – wir sind zufrieden. Jetzt kann’s los gehen. Wir kommen kurz nach 21 h in Yalikavak an. Unsere befreundete Crew der “Garcia Ripple” wartet schon auf uns und ist auch irritiert, was wir so alles eingekauft haben. Als erstes suchen wir unser Schiff “CEMO” – vom Vercharterer ist niemand da. Wir telefonieren – wir sollen einfach auf’s Schiff gehen, der Rest wird morgen erledigt. Der erste Eindruck ist nicht prickelnd. Es steht Bier im Kühlschrank – okay das ist nett, aber die Gläser, die wir benutzen möchten, sind klebrig und verschmutzt. Wir vertagen die Problematik auf den nächsten Tag und besuchen die “Garcia Ripple” auf einen Willkommens-Drink. Erst mal schlafen.

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