ZR ist wie immer auch in Ekincik früh wach und kocht den ersten Kaffee. Wir frühstücken, gehen eine Runde schwimmen und holen den Anker hoch. Um 9.20 Uhr liegen wir an der Mole und gönnen uns alle noch eine schnelle Dusche, bevor wir alles für den Ausflug einpacken. Hido unser Guide ist pünktlich, wir schließen die Pura Vida ab und steigen auf das Ausflugsboot, dass wir für uns allein haben. Gemütlich tuckern wir an der Küste entlang Richtung Delik Ada. Wir schauen in Höhlen, sehen Ziegen und kommen langsam in Richtung Schilfgürtel-Labyrinth. Der erste Stopp ist in Kaunos. Der günstige Eintrittspreis von 20 Tyl pro Person überrascht uns und wir schauen uns die Ruinen an. Das Theater und die Basilika sind wegen Restaurierungsarbeiten gerade nicht zugänglich und wir versuchen ein Gefühl zu bekommen, wie es wohl war, hier ein paar hundert Jahre vor Christi Geburt zu leben. Neben den Ausgrabungen sehen wir Landschildkröten und Eidechsen. Es ist sehr heiß und auch staubig, so dass wir trotz angenehmem Wind nach einer Stunde zurück zu unserem Ausflugsboot gehen und die Tour fortsetzen. Unser Guide hat uns frischen Granatapfelsaft mitgebracht – super lecker. Der nächste Stopp ist bei den blauen Krabben. Die Kraft der Scheren wird uns eindrücklich vorgeführt, die Krabben wirken leicht angriffslustig – den Finger will da keiner von uns reinkriegen. Nane und Christopher entscheiden eine gekochte Krabbe mitzunehmen und sie heute Abend in die Pasta zu geben – selbstverständlich nur für den Teil der Crew, der das auch mag. In der Kühltruhe auf dem Boot bleibt sie auf jeden Fall frisch bis heute Abend.
Im Anschluss besichtigen wir die Felsengräber, die sehr eindrucksvoll in die Felsen geschlagen sind. Da man an ein Leben nach dem Tod glaubte, wurden dem verstorbenen König nicht nur Reichtümer mit ins Grab gelegt, sondern auch seine Frau(en) und seine Bediensteten – die sterben mussten, um ihm ins Reich der Toten zu folgen. Gott sei Dank ist diese Tradition vorbei!
Wir machen halt am Steg des Bohème Restaurants und besichtigenden kleinen idyllischen Ort Dalyan. Christopher und Nane kaufen Baklava und im Anschluss gönnen wir uns einen Mittagssnack im Bohème. Das Restaurant liegt idyllisch am Flussufer und ist im Vintage-Stil eingerichtet. Thomas würde es feiern! Nach dem Essen geht es zurück durch das Labyrinth aus Schilf. Auf das Schlammbad verzichten wir – muss nicht sein.
Gegen 15.30 Uhr sind wir zurück in Ekincik und gehen erst mal im kleinen Supermarkt shoppen. Leider bekommen wir nicht das, was wir bräuchten, um den Burger-Hunger unserer männlichen Besatzung zu stillen. Es gibt aber nur recht „gammelige“ frische Ware, so dass wir mit den Resten an Bord improvisieren müssen.
Kurz bevor wir ablegen wollen, kommt eine Segelyacht im englischer Crew neben uns und schmeißt ihren Anker über unseren. Als wir erklären, dass wir gleich raus wollen und es so nicht funktionieren kann, legen sie noch mal ab und kommen quer. Klar, dass sie mit ihrem Anker erst mal unsere Kette hochholen, denn sie hatten mehr oder minder an unserer Kette festgemacht. Es dauert eine Weile, bis das Problem gelöst ist. Wir legen ab und die Engländer können an die Mole mit mehr Platz und ohne Ankersalat. Dirk ruft Aladdin noch einen Abschiedsgruß zu und wir schmeißen den Anker wieder an der Stelle, wo wir gestern lagen. Nach der Aufregung brauchen wir erst mal eine Abkühlung und gehen baden.
Zum Abendessen gibt es gebackenen Schafskäse, Linguini mit Knoblauch und Öl sowie dem restlichen Parmesan mit blauer Krabbe als AddOn für Christopher. Das Krabbenfleisch aus den Beinen und dem Körper herauszupuhlen, ist mühselig. Nane beschließt, dass das eine Erfahrung war, die sie nicht unbedingt nochmal haben muss.
Wir genießen den Abend frei schwojend mit Rundum-Sicht und Christopher gönnt sich nochmal eine Nacht unter dem Sternenhimmel. Morgen können wir etwas länger schlafen, wir wollen nach Ciftlik, das sind 18 Seemeilen und unser Platz ist reserviert.