Donnerstag, 3. Oktober 2024 | Sögüt – Ciftlik | 27,89 nm

Die Nacht war kalt und wir haben die Wolldecke das erste Mal auf diesem Törn in Benutzung. Micha hat sich zum Schlafen nach drinnen verkrümelt, weil er gar nicht so viele Handtücher aufhängen konnte, um das Licht der Laternen zu dimmen. Dafür ist er sehr früh wach und kocht erst mal einen Kaffee. Nane leistet ihm Gesellschaft und mit Blick auf die Bucht schmeckt der Kaffee gleich doppelt so gut.

Özkan kommt mit seinem Fischerboot rein, ist aber nicht zufrieden mit dem Fang. Es haben sich nur längliche Nadelfische in seinen Netzen verheddert, die aus dem roten Meer eingewandert sind, hier nicht hergehören, die Fischernetze zerstören und maximal als Katzenfutter verarbeitet werden können. Die Katzen sitzen schon miauend vor seinem Boot. Schade wir hätten ihm einen besseren Fang gegönnt.

Nane geht und holt das bestellte Brot und die Gözleme ab. Wir frühstücken, quatschen noch ein bisschen mit Hansi und seiner Crew, zahlen die Rechnung und verabschieden uns bis zum nächsten Jahr. Die Saison war anstrengend. Seit Mai hatten Sabit und Gülümser keinen Tag frei und das geht auf die Substanz. Ende Oktober schließen Sie das Restaurant und können sich im Winter ein wenig erholen. Es stehen Hochzeiten in der Familie an und die Kinder haben noch 1 Woche schulfrei, so dass sie einen Kurzurlaub in Fethiye, Kalkan und Kas geplant haben.  

Kurz nach 10 Uhr legen wir ab, denn wir wollen direkt nach Ciftlik und haben ca. 30 Seemeilen vor uns. Wind ist keiner angesagt, so dass wir motoren müssen. Die Fahrt unter Motor zieht sich ein wenig. Gegen 15.20 Uhr laufen wir in die Bucht von Ciftlik ein. Nane versucht sich am Anlegemanöver, aber wird unsicher und Dirk übernimmt – das Thema müssen wir auf dem nächsten Törn wirklich mal angehen! Wir machen neben einem Kat mit russischer Crew fest, der uns mit russischer Musik beschallt – es ist uns zu doof, etwas zu sagen und auf das Niveau von Konter-Musik wollen wir uns nicht einlassen. Nervig ist es trotzdem irgendwie. Wir gönnen uns als erstes eine Badepause – das Wasser ist wärmer als erwartet. So viele Möglichkeiten haben wir nicht mehr, so dass sogar Thomas den Sprung ins kalte Wasser wagt.

Wir füllen die Tanks mit Frischwasser auf und genießen den Nachmittag – die einen mit Weinschorle, die anderen mit Kaffee. Micha und Dirk lassen die Drohne fliegen – Nane und Thomas relaxen. Der Platz für morgen am Steg des Peppels Restaurant ist reserviert, so dass wir am morgigen Freitag, wenn alle nach Marmaris an die Tankstelle drängen, keinen Stress haben.

Gegen 19 Uhr gehen wir zum Essen und haben seit langem mal wieder das Gefühl von Mücken attackiert zu werden. So wenige Mücken wir auf diesem Törn hatten wir tatsächlich selten. Nane musste den “Bite Away”-Hitzestab nicht so oft zum Einsatz bringen.

Da wir auf diesem Törn Ciftlik nur einmal auf dem Plan hatten, bestellen Nane und Dirk Kavurma mit Tavuk, aber nur 1,5 Portionen, denn es bleibt immer was übrig, wenn noch die leckeren Vorspeisen und das leckere Buchtenbrot gegessen werden. Die “Mushroom-Balls” haben es uns angetan, nur Dirk streikt, der mag keine Pilze. Thomas gönnt sich 1,5 Portionen Schwertfisch-Spieß und Micha “Mushroom-Balls” on top. Wir trinken noch etliche Cay bevor wir wieder an Bord gehen und den restlichen Abend genießen.

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

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Sögüt

Sögüt

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Sögüt

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Sabit

Sögüt

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Ciftlik

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Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

Ciftlik

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Mittwoch, 2. Oktober 2024 | Kocabahce Koyu – Sögut | 9,91 nm

Als wir aufwachen, ist es herrlich friedlich. Das einzige Geräusch, dass wir in den Morgenstunden noch gehört haben, war nicht der Wind, sondern der überaus motivierte Hahn, der nicht aufgehört hat zu krähen. Das Wasser in der Bucht ist spiegelglatt, als wenn nichts gewesen wäre – spannend diese Wetterphänomene.

Zum Frühstück wünscht sich die süße Crew nochmal Milchreis – der Wunsch ist Nane Befehl, also gibt es süßen Brei mit Zimt und Zucker. Nane will danach sofort Thomas Diabetes-Werte sehen, die er nicht so gerne zeigen will…..

Wir gehen um unsere Rechnung der letzten beiden Tage zu bezahlen und um uns bis zum nächsten Jahr zu verabschieden. Das wird eine lange Zeit und wer weiß, was das nächste Jahr bringt. Der Liegeplatz der Pura Vida kann noch nicht verlängert werden und die Konditionen kennen wir auch noch nicht. Wir werden sehen. Die Kreditkarten-Zahlung funktioniert heute nicht. Ein türkischer Skipper überweist seinen Rechnungsbetrag, das können wir nicht, denn wir haben kein türkisches Konto. Also kratzen wir unsere Tyl zusammen und bekommen auch noch das Trinkgeld hin.

Als wir ablegen wollen, kommt die Sennur Richtung Jetty – Lothar und Sennur wollten uns nur kurz hallo zurufen, wir waren in Sögüt verabredet, was leider wegen des Sturms nicht geklappt hat. Wir hoffen uns in der nächsten Saison zu treffen und bleiben in Kontakt. Die beiden haben in Dirsek Bükü abgewettert, was in der geschützten Bucht wesentlich unspektakulärer gewesen sein muss, als bei uns.

Wir wollen ablegen und machen schon mal die Muring von der Boje los. Als Nane die Muring vom Jetty losmachen will, stellt sie entsetzt fest, dass die Muring in unserem Anlegemanöver innen zurückgeführt wurde und nicht losgemacht werden kann, weil sie um die Reling hängt. Micha und Nane lösen das Kuddelmuddel vorn und Dirk und Thomas schauen, dass wir trotz fehlender Muring nicht zurück an den Steg getrieben werden. Am Ende kriegen wir die Situation wie immer gelöst und kommen gut los. Tschüss Sailors Paradise – wir schreiben uns im Winter die ein oder andere WhatsApp.

Für heute ist nicht viel Wind angesagt, aber wir versuchen es trotzdem und wollen mit achterlichem Wind im Yesliova-Golf Richtung Sögüt halsen. Das funktioniert nur bedingt, denn mit 1,9 Knoten Fahrt schiebt sich die ETA immer weiter nach hinten, so dass wir aufgeben und den Motor starten.

Als wir den Jetty von Captains Table ansteuern ist noch genau ein freier Platz am Steg, direkt neben einer Motoryacht, die wir von Weitem schon als die “Il Sogno” ausmachen. Schön, dass wir Hansi hier treffen, er liegt am gleichen Ponton wie wir in der Adaköy Marina und Mehmet, der sich mit um die Pura Vida kümmert, ist der Mitarbeiter von seinem Schwager und ihm – das war wirklich ein Glücksfall für uns.

Den Anlege-Drink nehmen wir mit Hansi, danach holt Nane erst mal ein Dondurma für die Crew – Thomas braucht zwei. Wir tauschen gleich die leere Gasflasche und Nane bestellt zwei Faldenbrote und Gözleme für den nächsten Morgen. Wir begrüßen die Familie und freuen uns auch, die Eltern von Sabit und Salih zu sehen, die zwar deutlich älter und auch gebrechlicher geworden sind, aber immer noch mit der Familie hier in Sögüt zusammen leben. Dirk lässt die Drohne steigen, Thomas und Nane gönnen sich Weißweinschorle und Micha geht wandern. Der Nachmittag gleitet dahin. Nane macht irgendwann einen Coban Salat und wie immer passt das Timing und Micha ist zurück von seiner Wanderung, so dass wir zusammen essen können.

Natürlich wollen wir hier auch noch eine Runde schwimmen und so vergeht der Nachmittag schneller als gedacht. Den traditionellen Sundowner auf dem Vorschiff verpasst Thomas schlafend, der Rest genießt das herrliche Licht über der Bucht.

Zum Abendessen gibt es Garlic-Mushrooms, Seegras, Börek, Oktopus und Dorade – lecker und als Nachtisch eine Art Milchcreme, die als türkische Creme Brulée gesehen werden kann – alles sehr lecker. Die Rechnung wollen wir morgen bezahlen. So langsam wird es frisch – die abendlichen Temperaturen sind nicht mehr so angenehm wie vor dem Sturm. Dirk und Micha gehen noch eine Runde über den Jetty vom Octopus und Thomas und Nane packen sich in Hoodies und Jogginghosen, um noch ein wenig im Cockpit zu sitzen und das blaue Unterwasser-Licht der Il Sogno zu genießen. In dem blauen Licht werden zwei große Fische gesichtet. Sabit kommt mit der Harpune, aber leider tauchen die zwei nicht mehr auf – schade, wären sicher lecker im Restaurant gewesen.

Sögüt

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Dienstag, 1. Oktober 2024 | Kocabahce Koyu (Sailors Paradise)

Wir schlafen mit Unterbrechungen bis 8 Uhr und sind sofort auf den Beinen, als die Black Swan ablegen will. Die beiden müssen heute zurück nach Orhaniye in die Marti Marina. Sie haben noch ein Dinghi dabei und fahren mit ziemlich viel Gas raus aus der Lücke, um nicht vom Wind in eine andere Muring-Leine gedrückt zu werden. Die Achterleinen sind beide im Wasser und wegen des Dinghis kommen sie quer, aber so weit weg, dass es kein Problem gibt. Mit viel Rückwärts-Gas bringen sie sich wieder in Fahrtrichtung und bekommen die Achterleinen an Bord – das hätte schief gehen können, aber Glück ist ein wichtiges Crew-Mitglied, das man immer dabei haben sollte.

Jetzt brauchen wir erst mal einen Kaffee zum Wachwerden und danach macht sich Nane an den Pfannkuchenteig. Heute sind wir nur zu viert beim Frühstück und trotzdem gibt es wieder keine Restpfannkuchen – woran das wohl liegen mag – Thomas? Micha verabschiedet sich nach dem Frühstück, er will wandern gehen, am liebsten nach Bozburun. Das ist Dirk irgendwie mit seinem Knie zu weit, also bleibt er noch mal da, er will Fotos machen. Die Finnen haben sich für heute wieder angesagt. Tarek findet das nicht gut, denn das große Stahlschiff sicher an den Jetty zu bringen, wird nicht einfach. Kaum ausgesprochen, kommen sie in die Bucht. Das Schiff hat eine neue Crew, die nicht weiß, was sie mit der Muring machen soll. Der Skipper rennt nach vorne, hat aber noch den Rückwärtsgang drin und rammt den Jetty, dass sich die Stützbalken biegen. Berrin schimpft wie ein Rohrspatz, dass die besser wieder gehen sollen. Am Ende sind sie mit 4 Murings und Tareks und Serkans Hilfe am Jetty. Die beiden Damen an Bord hatten das Panik-P deutlich im Gesicht und Nane gibt Mehmet den Rat, für die Jetty-Reparatur Geld zu verlangen.

Nachdem Dirk das Drama fotografisch festgehalten hat, zieht er auch los, um Fotos zu schießen. Ob Micha den Wanderweg gefunden hat wissen wir nicht. Es ist uns nur aufgefallen, dass wir nicht mal wüssten, wo wir nach ihm suchen sollen, wenn er nicht mehr zurückkommt. Am frühen Nachmittag haben wir fliegende Gischt in der Bucht, Das Wasser klatscht über den Steg und ganze Nebelwolken von Gischt hüllen das Restaurant ein – lustig ist anders.

Thomas und Nane bewachen die Pura Vida und wundern sich in welcher Intensität und zunehmender Stärke der Wind in die Bucht bläst. 34,2 Knoten sind das Maximum, das Nane fotografisch einfangen kann. Zwischendurch hatten wir 36 Knoten.

Nane macht einen Nachmittags-Snack und Dirk und Micha (er war tatsächlich nach Bozburun gelaufen) kommen, als wenn sie es gespürt hätten, pünktlich wieder zurück an Bord. Micha ist der Meinung, dass wir einen Raki trinken sollten, was wir auch tun. Auf einem Bein tanzt es sich schlecht, also trinken wir einen zweiten und einen dritten. Beim vierten streikt Dirk und Nane lässt sich noch zu einem kleinen weiteren überreden – Thomas ist mit Weißwein dabei, denn er mag Raki so gar nicht. Eingemummt mit Hoodies und Schal sitzen wir im Cockpit und hoffen, dass die Vorhersage stimmt und der Wind irgendwann morgen früh nachlässt.

Wir gehen Duschen – so eine heiße Dusche tut wirklich gut, auch wenn es nicht richtig kalt ist, der Wind lässt einen trotzdem frösteln. Micha beschließt heute Abend im Restaurant die Zeche zu übernehmen und lädt uns alle ein – Danke Micha! Wegen des besonderen Abends gibt es gebackenes Eis in Grieß zum Nachtisch – super lecker. Das Essen bei Sailors ist köstlich und auch wenn es teuer ist, passt das Preis-Leistungsverhältnis.

Zurück an Bord nehmen wir nur noch einen kleinen Absacker – wir hatten heute irgendwie schon genug und verschwinden nach und nach in den Kojen.

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Die Finnen kommen

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

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Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

Anlegemanöver...

...stürmisch

...stürmisch

Sailors Paradise

Sailors Paradise

Krabbe

Leichte Brise