Chris ist begeistert vom Garten bei Sailors Paradise und findet immer wieder neue Details, die er toll findet. Wir genießen zum Frühstück das Brot von Berrin und Nane lässt sich die neugeborene Ziege zeigen. Ein kleines Mädchen, das auf Nane getauft wird – herrlich es gibt wieder ein Ziegenpatenkind. Nici und Chris wollen die kleine Ziege auch sehen und kommen mit zum Stall. Nici ist begeistert, wie weich das Fell der kleinen weißen Nane ist. Auch hier gefällt es den beiden richtig gut und wir freuen uns, sie dabei zu haben.
Gegen 11.30 Uhr verabschieden wir uns bis zur nächsten Woche und legen ab. Im Lounge-Kissen auf „Rimini“ genießen die beiden die Sonne und wir cruisen mit achterlichem Wind in die Lieblingsbucht von Nane. Gegen 13 Uhr schmeißen wir den Anker auf 5 Meter Wassertiefe und liegen frei schwojend in der Bucht. Das Wasser ist türkisblau und lädt zum Baden ein, für das ein oder andere Crew-Mitglied ist es aber doch recht frisch, so dass es einige Zeit braucht, ins Wasser zu gehen – das klappt erst nach Überredung und Überwindung. Ist man mal drin, ist es herrlich.
Wir genießen den Nachmittag und zum Abend gibt es Schafskäsepäckchen aus dem Ofen. Zwischendruch geht uns das Gas aus und beim Wechsel zur neuen Flasche, stellen wir fest, dass die neue Flasche in Kombination mit dem Adapter undicht ist und Gas ausströmt. Erst nach einigen Workarounds lässt sich das Problem lösen.
Unser frisch verliebtes Pärchen genießt den Sternenhimmel. Nicis Playlist gefällt uns richtig gut und eine Sternschnuppe ist auch zu sehen – perfekt bald haben wir es geschafft, in einer Woche die Bucket-List abzuarbeiten. Die Oldies verabschieden sich in die Kojen und überlassen den beiden Turteltauben die Aussicht und die Sterne.
Wir schlafen einen Tick länger als sonst – evtl. liegt das am Raki oder Gin Tonic – wer weiß ob es da einen Zusammenhang gibt. Die Jugend hat ein größeres Schlafbedürfnis, angeblich, weil sie die halbe Nacht auf Mückenjagd waren – nicht erfolgreich aber zeitraubend. Nane und Dirk gehen in den Market und holen zwei Fladenbrote, die noch warm sind, ein paar Tomaten und Gurken und noch ein Päckchen Eier – in der Bucht soll es traditionell Pfannkuchen geben.
Zum Frühstück gibt es heute Spiegelei für die Jungs und Joghurt mit Honig für die Mädels – jeder bekommt das, was ihm am besten schmeckt. Nach dem Frühstück gibt es noch einen Abschieds-Cay bei der Familie Apak und kurz nach 11 Uhr legen wir ab. Wind ist nicht viel angesagt, also perfekte Bedingungen, um mit vollen Segeln, das Kreuzen aus dem Yesilova-Golf zu üben. Als wir das Groß setzen, müssen wir feststellen, dass es nicht richtig eingefädelt ist, die letzten 50 cm sind nicht in der Nut. ZR und Dirk lassen das Groß runter und fädeln es sauber ein. Nach der Ausfahrt übernimmt Chris das Steuer und segelt am Wind auf seine Landmarke zu, er fährt seine erste Wende und nimmt sich vor, seine Technik zu optimieren – ganz der Ingenieur. Die Zweite Wende läuft besser und bei der dritten Wende packt ihn der Ehrgeiz, er will am Kap vorbei – die 90° Grad schafft er tatsächlich, auch bei wenig Wind und wir sind beeindruckt, wie man am zweiten Tag am Ruder, schon so präzise steuern kann. Kompliment. Mittig zwischen der Untiefentonne bei Atabol Adasi und dem Kap Atabol Burun schaffen wir Ideallinie. Kurz darauf schläft der Wind ein und wir werfen den Motor an. Kurz vor 15 Uhr kommen wir an den Steg von Sailors Paradise und liegen als erste Yacht direkt an der Badeleiter. Tarek begrüßt uns, um sich gleich darauf wieder zu verabschieden, er muss nach Marmaris. Ege hat ein Event an der Schule und da darf der Papa in der ersten Klasse nicht fehlen – mehr als verständlich. Wir sehen uns nächste Woche wieder. Zum Anleger gibt es einen Salat mit Thunfisch und danach ist Schwimmen und Schnorcheln angesagt. Wir genießen die Sonne. Gegen später macht eine Motoryacht neben uns fest, wir helfen, weil das Anlegemanöver durchaus Verbesserungspotential hat, leider bedankt man sich nicht, wie unter Seglern üblich – Motorbootfahrer halt.
Nane trinkt mit Berrin einen Cay und bekommt Marmorkuchen für die ganze Crew mit. Der Nachmittag vergeht viel zu schnell und gegen 18.30 Uhr gehen wir zum Abendessen. Weitere Boote liegen nicht am Jetty. Eine GMM-Yacht ankert noch und kommt mit Schlauchboot zum Essen. Mehmet meint, es wäre aktuell noch sehr ruhig, die Saison fängt erst in den nächsten 14 Tagen an, wenn die Sommerferien in der Türkei beginnen. Das Abendessen ist wie immer köstlich, Calamares, Lamm, Hunter-Börek, Cigara-Börek und die leckeren Zucchini-Puffer kommen auf den Tisch – wir schlemmen und unsere Youngsters sind begeistert. Zum Nachtisch schenkt uns Berrin noch Baklava – sehr lecker. Nici bekommt das Stück von ZR und freut sich. Zurück an Bord kommen die blauen Lichter von Hüsniye zum Einsatz und der obligatorische Absacker darf nicht fehlen. Der Sternenhimmel leuchtet und wir verkrümeln uns so nach und nach in die Kojen.
8.30 Uhr wachen wir auf – ZR war schon schwimmen und hat auch schon eine Kanne Kaffee intus – keine Ahnung, wo er seine Kondition hernimmt. Das Wasser ist angeblich „arschkalt“ weshalb keiner von uns mehr das Bedürfnis hat, eine Runde zu baden. Nane bezirzt den Koch, dass er ihr zwei Brote schenkt und macht ein Omelette zum Frühstück. Heute ist zwar Wind angesagt, aber wir wollen nach Sögüt und in der Abdeckung von Symi sollte zumindest die Welle nicht so stressen wie gestern. Wir legen um 11 Uhr ab, setzen gleich die Genua und Chris bekommt die Aufgabe, das Ruder zu übernehmen. Er macht das richtig gut und während er Richtung Rhodos steuert, versuchen Dirk und ZR herauszufinden, warum die Welle immer noch singt. Um 12 Uhr fahren wir eine Wende und nehmen Kurs auf Symi. Chris steuert souverän seine Landmarken an und bekommt so langsam ein Gefühl für die Pura Vida und die Ruderwirkung. Wie immer trifft uns die Windabdeckung von Symi und wir starten den Motor. Die Welle singt und wir finden die Ursache nicht. Im Yesilove-Golf setzen wir wieder die Genua und cruisen gemütlich mit 3,5 Knoten und achterlichem Wind Richtung Sögüt. Chris steuert bis kurz vor dem Anlegemanöver, Dirk übernimmt und wir bekommen den letzten Platz am Jetty von Captains Table. Sabit springt vom Nachbarboot über und macht die Muring – perfekter Service wie immer. Wir begrüßen die Familie Apak und freuen uns, alle gesund und munter wieder zu sehen. Öykü kommt an Bord und knuddelt Nane, der kleine Deniz will auf den Arm und Gümüsler freut sich, uns wieder zu sehen. Zum Anleger gibt es zwei Dips mit schwäbischer Gewürzmischung, Radler, Weißweinschorle und Fanta. Wir quatschen über Gott und die Welt und den Daimler (so ist es wenn zwei Daimler-Ingenieure an Bord sind). Nane geht schwimmen, ZR ist der zweite im Wasser und auch der Skipper kommt rein. Nici und Chris lassen sich auch überzeugen und kommen auch ins kühle Naß – nach dem ersten Kälteschock (die Temperatur-Anzeige sagt 23 °C, was auf keinen Fall stimmen kann) fühlt es sich gut an. Bis zum Sundowner, der hier traditionell auf dem Vorschiff mit einem Drink celebriert wird, kann jeder tun und lassen, was er will, lesen, sonnen, duschen, Kaffee trinken…. Mit chilliger Musik treffen wir uns auf dem Vorschiff und genießen den Sonnenuntergang mit unterschiedlichen Drinks. Katharina erkennt aus der Ferne sofort, dass das ein Gin Tonic sein muss, den Nici und Chris in der Hand haben.
Zum Abendessen gönnen wir uns Fisch und Octopus, als Vorspeise, Hunter Böreks. Dazu mehrere Runden Cay und Wasser. Auch hier sind die Preise gestiegen. Wir zahlen zu fünft 3.000 Tyl – 30 Euro. Passt aus unserer Sicht für das, was wir bekommen haben. Nach dem Essen gehen Nane und Dirk zum Market, um frisches Fladenbrot für den nächsten Morgen zu bestellen. Die Schwester von Sabit freut sich uns zu sehen und wir unterhalten uns ein bisschen, wir auf der Straße, sie mit Ihrem Mann und der Tochter vom Balkon runter, als ein Roller auf Nane zufährt und kurz vor ihr stoppt. Der Helm wird runtergerissen, die Sturmhaube abgenommen und darunter kommt Bayram zum Vorschein, der uns freudestrahlend begrüßt und Nane mit Küsschen rechts und Küsschen links gar nicht mehr loslassen will. Er arbeitet jetzt im Keci Bükü Restaurant hier in der Bucht. Zurück an Bord nehmen wir noch einen Absacker und verkrümeln uns in die Kojenücken. Die Pura Vida liegt still und ruhig da, die besten Voraussetzungen für einen tiefen Schlaf, aber die Mücken haben einen anderen Plan für diese Nacht.
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