Freitag, 26.09.2025 | Kocabahce Koyu – Karasüleman Bükü | 7 nm

Irgendwie starten wir heute gemächlicher in den Tag. Den ersten Kaffee an Deck genießen wir im Slow Motion Modus. Dirk gönnt sich einen der restlichen Pfannkuchen und Nane entscheidet sich für Müsli. Zanna von der Nachbarcrew hat Halsschmerzen und Nane spendiert DoloDobendan. Wir quatschen, gehen eine Runde schwimmen, bekommen Wassermelone von der Pamina Blue serviert und gehen die Rechnung bezahlen. Berrin will wissen, ob wir nochmal wieder kommen, wir können es noch nicht sagen. Gegen 11:30 Uhr kommen wir los, ursprünglich wollten wir in die Sariman Limani Bucht auf der östlichen Seite der Datca-Bucht, aber wegen der Windverhältnisse ist die heute leider nicht geeignet. Also wollen wir nach In Bükü. Wir cruisen mit wenig achterlichem Wind und mit nur 2 Knoten Fahrt in die Richtung. Geduld ist das neue Zauberwort. Als wir in die Bucht kommen, liegen dort einige Yachten und wir bekommen zwar einen Ankerplatz, aber beim Schwojen sind wir gefühlt zu nah an einem Nachbarn, also schauen wir uns an, holen den Anker auf und wollen es in der Karasüleyman Bükü nochmal versuchen. Ursprünglich war das Nanes Lieblingsbucht. Aber die vielen Touri-Boote mit russischen Ansagen zu „Aquarium Koyu“ und der damit verbundene Trubel sowie der Plastik-Abfall machen es schwer, die Liebe zu dieser Bucht aufrechtzuerhalten. Eine Gullet hat sich in der Mitte der Bucht mit ewig langer Landleine hingelegt, so dass wir aufpassen müssen, dass wir unseren Anker und den damit verbundenen Schwojekreis nicht zu nah an die Güllet bringen. Naja – optimal ist anders, aber wir liegen. Auch auf der Güllet sind russische Gäste und so hören wir das Gesabbel auch noch am Abend und in der halben Nacht – neee hier wollen wir aktuell nicht mehr so schnell hin – nur zur Not.

Nane macht Spaghetti Arrabiata und erwischt etwas zu viel von dem Gewürz aus Italien – hu scharf! Mit Parmesan geht es, aber man kommt doch ins Schwitzen. Wir versuchen noch ein wenig an Deck zu chillen, aber so richtig Entspannung kommt nicht auf. Wir pendeln ganz schön am Anker. 25 Meter Kette auf 5 Meter Wassertiefe, der Wind dreht in der Bucht. Er weht zwar nicht stark, hält die Pura Vida aber in Bewegung. Die AnkerApp wird schon auf uns aufpassen. Ab in die Koje und morgen sieht die Welt schon wieder besser aus.

Donnerstag, 25.09.2025 | InBükü – Kocabahce Koyu | 10 nm

Wir haben herrlich geschlafen, Nane war immer mal wieder wach und hat ihre Anker-App gecheckt – alles im grünen Bereich. Ein Abend in der Bucht ist wie Urlaub im Urlaub – klingt komisch, ist aber so. Ein Boot legt sich in der Bucht um und kommt im Schwojen recht nah, passt aber. Zum Frühstück wünscht sich der Skipper Pfannkuchen und die bekommt er auch. Wir genießen die morgendliche Stimmung und gehen nach dem Frühstück erst mal eine Runde schwimmen. Aus einer Runde werden, zwei, drei und noch länger, das Wasser ist herrlich und die Bilder von zu Hause mit regnerischen 16°C lassen es uns noch mehr genießen. Der Skipper der Beneteau, die sich in unsere Nähe verlegt hat, kommt geschwommen und meint, er legt sich nachher wieder um, weil wir auch für seinen Geschmack zu nah sind. Wir sagen, dass wir sowieso gegen 12.00 Uhr loswollen, also kein Problem. Heute geht es nochmal Richtung Sailors Paradise, wo wir mit der Crew der Pamina Blue verabredet sind.

Die GECE macht sich auch klar zum Anker aufholen, Özgur will heute nach Orhaniye. Wir holen unseren Anker auf, der sich schön eingegraben hatte und können schon in der Bucht die Genua mit achterlichem Wind setzen. Wir haben herrlichen Wind, bekommen über 6 Knoten Fahrt und Dirk kommentiert das als „angenehme Reisegeschwindigkeit“. Kaum 20 Minuten später ist der Wind weg und zwar komplett. Okay – Genua rein, Motor an und Richtung Kocabahce. Wir kommen neben der Aticoach mit dem ehemaligen Basketballtrainer an den Steg und freuen uns, wieder da zu sein – einer unserer Lieblingsplätze. Nach einem Shandy als Anleger gehen wir schwimmen, nehmen den Tauchroboter von Hansi und cruisen durch die Bucht – einfach schön. Als wir wieder an Land kommen, taucht die Pamina Blue am Eingang der Bucht auf. Wir helfen beim Anlegen und geben die Muring rüber. Dirk jumpt auf‘s Boot um zu helfen. Mit elektrischer Winsch lässt sich so eine Muring locker ziehen. Serkan meint zu Nane, dass sie das nächstes Jahr auch braucht, dann muss Dirk nicht immer rufen „Hade Hade Nane“. Wir freuen uns die drei zu sehen. Martins Bruder ist es in Kreuz gefahren – Nane versorgt mit Voltaren. Dirk und Martin tauschen sich über technische Problemstellungen an den Booten aus und Nane hat endlich Abnehmer für die riesige Honigmelone gefunden, sie sie aufschneidet und teilt – Dirk mag keine Honigmelone.

Um 16 Uhr ist Family Cay angesagt und wir sitzen bei Berrin und ihren Freundinnen. Wir verstehen kein Wort, werden aber irgendwie immer ins Gespräch eingebunden. Nane und Dirk nicken eifrig und bekommen etliche Cay und Kekse, bis wir uns verabschieden und noch eine Runde schwimmen gehen.

Dirk lässt die Drohne steigen. Nane quatscht mit der Nachbar-Crew und wir verabreden uns um 19:30 Uhr zum Essen. Heute gönnen wir uns Karides und Dorade – sehr lecker. Die gestiegenen Preise in der Türkei tun schon ein wenig weh, so easy jeden Tag an den Restaurant-Steg ist nicht mehr drin. Wir sind zu zweit immer zwischen 45 und 75 Euro los – ohne dass wir Alkohol ordern. Ein paar wenige Vorspeisen, meistens halbe Portion und jeder ein Hauptgang. Da kommt bei 3 Wochen was zusammen, deshalb geht es morgen wieder in eine Bucht.

Nach dem Essen gibt es noch Cay und einen Melonen-Teller mit Honigmelone und Wassermelone. Dirk ist klar bei der Wassermelone. Nachdem alle wirklich satt sind, besuchen wir die Pamina Blue auf einen Gin Tonic und quatschen bis kurz vor Mitternacht. Jetzt aber ab in die Koje.

Mittwoch, 24.09.2025 | Kuruca Bükü –  InBükü | 14,5 nm

Heute ist Mittwoch – erst vor einer Woche konnten wir aus Ciftlik los, aber schon haben wir Bergfest – nicht schön. Die Nacht in der Bucht war ruhig und entspannt – kein Ankeralarm, das ist doch schon mal was. Nane war beim Morgengrauen kurz wach und hat die Dämmerung fotogratfiert, um gleich darauf noch eine Runde zu schlafen. Beim Kaffeekochen und Brot aufbacken geht das Gas aus, so dass Dirk erst mal eine neue Gasflasche anschließen muss – danach geht es weiter. Wir frühstücken, beziehen die Betten frisch und gehen baden. Als wir auf die Uhr schauen ist schon 11:30 Uhr, wir machen die Pura Vida startklar und holen den Anker auf. Noch eine kleiner Runde weiter in den westlichen Teil der Bucht. Hier haben wir 10 bis 12 Meter Tiefe und merken uns den Platz für das nächste Mal.

Schon in der Bucht setzen wir die Genua und cruisen gemütlich mit halbem Wind aus der Bucht. Im Hisarönu halsen wir Richtung Inbükü und würden Wolfgang von der Yavas Yavas alle Ehre machen, wir kommen gemütlich bis langsam voran. 3 Knoten, 4 Knoten, 3 Knoten, 2,5 Knoten – egal, wir haben es nicht eilig und wollen segeln, nicht motoren. Wie immer, wenn wir einen Ankerplatz anlaufen, nimmt der Wind zu. Wir holen die Genua ein und sehen, dass die GECE in der Bucht liegt – unser Nachbar aus Ciftlik, der uns geholfen hat – wie schön. Vor lauter quatschen mit der GECE passt Nane nicht auf den Anker auf und wir müssen das Manöver noch mal fahren. Diesmal ist Dirk am Anker und Nane am Steuer. Wir werfen auf 10 Meter Tiefe und fahren den Anker mit 1800 Umdrehungen ein – stehende Peilung. Also Motor aus und erst mal ein Shandy als Anleger auf dieses unperfekte Ankermanöver.

Dirk gönnt sich noch ein paar Pistazien dazu – die Vorräte müssen dezimiert werden. Özgur von der GECE besucht uns mit seinem Dinghi, er will wissen, wie unser Drama mit der Rudersteuerung in Ciftlik ausgegangen ist. Wir trinken einen Martini Tonic zusammen und erzählen ihm, von unserem Motorproblem mit der Starterbatterie. Lucky ist anders. Nach dem netten Besuch gehen wir erst mal eine Runde baden – schon ist es 18 Uhr. Dirk lässt die Drohne fliegen und Nane bereitet das Abendessen vor. Paprika mit Schafskäse und Ofenkartoffeln. Jetzt brutzelt es im Ofen und wir gönnen uns einen Sundowner an Deck. Nach dem Abendessen genießen wir den Sternenhimmel und Musik in einer traumschönen Bucht – was will man mehr.