Der Wecker klingelt um 3.45 Uhr. Heute fällt das Aufstehen leicht, denn wir kommen endlich wieder zum Segeln. Pünktlich um 4.30 Uhr steht ZR vor der Tür und fährt uns standesgemäß mit seinem schicken Mercedes zum Flughafen. Als wir kurz nach 5.00 Uhr am Checkin stehen, sind vor uns noch nicht allzu viele Passagiere in der Warteschlange. Wir geben unsere Seesäcke auf und die 23 kg sind nur knapp unterschritten – passt. Wir wundern uns, dass uns die Mitarbeiterin am Checkin den Hinweis gibt, dass wir in Istanbul rennen müssen, denn die Umsteigezeit wäre recht knapp bemessen. Der Flug soll um 6.55 Uhr starten und Nane bemerkt etwas irritiert, dass auf der ausgedruckten Bordkarte 7:20 Uhr steht – wird schon passen, denn auf allen Anzeigen steht 6:55 Uhr. Als wir nach der Passkontrolle am Gate sitzen, kommt die Info, dass der Flug Verspätung hat und erst um 7:20 Uhr startet – jetzt ist klar, dass wir in Istanbul Gas geben müssen. Als wir erst um kurz vor 8.00 Uhr starten, weil der Luftraum voll ist, wissen wir, dass das mehr als knapp wird und die Wahrscheinlichkeit den Flug zu verpassen recht hoch ist. Naja, wir werden sehen – ändern können wir aktuell sowieso nichts. Der Flug ist recht turbulent und hin und wieder sackt sie Maschine ab – die Anschnallzeichen sind dauerhaft an und der Kapitän macht regelmäßig darauf aufmerksam, dass man wegen der Turbulenzen bitte angeschnallt sitzen bleiben soll – schön ist anders.
Als wir in Istanbul landen haben wir noch kurz die Hoffnung, den Anschlussflug zu bekommen, aber wir fahren noch ca. 20 Minuten bis zum Haltepunkt und werden mit Bussen zum Flughafengebäude transportiert. Nane steigt in den Bus, Dirk quatscht noch mit einem Türken, der seinen Anschlussflug auch verpasst und mit einem Flughafenmitarbeiter diskutiert hat, als Dirk einsteigen will, gehen die Türen zu – da hilft auch Nanes Fuß nicht, den sie dazwischen klemmt, der wird gequetscht und die Tür ist zu. Am Flughafeneingang versucht Nane herauszubekommen, ob der zweite Bus auch hier halten wird – leider nur Schulterzucken, also geht Nane zum Domestic Transfer und wartet vor der Passkontrolle auf Dirk, der irgendwann angesprintet kommt. Die Passkontrolle geht zügig, aber das Gate ist schon geschlossen. Wir machen uns auf die Suche nach einem Turkish Airlines Schalter und erklären die Situation, dass wir eine Umbuchung brauchen. Thomas checkt in Hamburg wieviele Flüge noch nach Bodrum gehen und teilt uns mit, dass alle ausgebucht sind, 21.45 Uhr wäre noch Platz – keine guten Nachrichten. Irgendwie ist Freitag der 13. doch spürbar…. Als der Mann hinter dem Turkish Airlines Schalter einschläft, während wir warten, weckt Nane ihn auf und bittet nochmal nachdrüücklich darum, hier eine Lösung zu finden. 20 Minuten später haben wir unseren Anschlussflug um 13:45 Uhr geht es nach Bodrum. Zwar sitzen wir 10 Reihen auseinander, aber Hauptsache wir kommen an. Durch die Hektik des Umsteigens, haben wir keine Zeit mehr gehabt, im Duty Free einzukaufen und delegieren das per WhatsApp an Micha, der später fliegt.
Das Taxi vom Flughafen nach Güllük kostet nur 450 Lira und wir sind happy als wir im Elegance Otel ankommen und unsere Familien-Suite beziehen können. Mit Abstand das beste und schickste Hotel, dass wir für diese 1 Nacht bevor wir ein Schiff übernehmen können, je hatten. Micha, Lenka und Sven kommen erst später, also machen wir uns gegen 16 Uhr auf den Weg in die Güllük Marina, wo die Pura Vida mit unseren Miteignern liegen soll, die heute einlaufen wollen. Google sagt, das sind 1,7 km und wir laufen los, nicht ohne uns vorab bei Migros ein Dondurma und Wasser zu gönnen. Auch wenn der Weg nicht allzu lang ist, ist es in der Hitze recht schweißtreibend und als uns auch noch Wildschweine auf der Straße inmitten eines Wohngebiets begegnen, hofft Nane, dass die nicht aggressiv reagieren, denn sie wären definitiv schneller in der Verfolgung als wir rennen könnten – aber sie ignorieren uns, also tun wir das auch. Als wir ins Marina Office kommen, ist der Skipper der Crew vor uns schon im Office und erklärt, dass er nicht Abpumpen war, das könnten wir ja am Sonntag machen, wenn wir auslaufen. Blöd ist, dass man ohne diese Papiere kein Transitlog bekommt und dass die Küstenwache wenn sie kontrolliert nur Abpump-Bestätigungen akzeptiert, die nicht älter als 14 Tage sind. Sprich wir müssen erst mal schauen, wie wir das lösen wollen. Warum der Deal, dass am Ende des Törns immer abgepumpt werden muss nicht mehr gilt, wissen wir nicht.
Die Putzfrau für den nächsten Tag ist beauftragt, die Wäsche wird morgens abgeholt und soll uns am Samstagnachmittag wieder gebracht werden. Wir müssen noch unsere Personalausweise kopieren lassen, die die Marina für die Unterlagen braucht und wir folgen Walter in die Marina, wollen aber bevor wir die besprochene Übergabe machen, noch kurz im Büro mit dem Transitlog vorbei, das leider kurz nach 17.00 Uhr schon geschlossen ist. Wir gehen zum Ponton B, wo die Pura Vida liegt, aber unsere Miteigner sind mit anderen Dingen beschäftigt und lassen uns auf dem Steg stehen, so dass wir nach 10 Minuten beschließen wieder zu gehen, weil eine Übergabe anscheinend nicht relevant ist. Als wir gehen ruft man uns nach, ob wir am Abend nochmal kommen – nein, wieso? Auf dem Rückweg hält plötzlich ein Auto mit einem älteren türkischen Pärchen, die fragen, ob sie uns mitnehmen dürfen – ja klar, gerne! Wir unterhalten uns und erklären, dass sie der Beweis sind, dass einem am Freitag, den 13. auch etwas Positives passieren kann. Wir verabschieden uns herzlich, bedanken uns und wünschen den beiden noch viel Gesundheit und Glück.
Zurück im Hotel checken wir die Flüge von Micha und stellen fest, dass auch er Verspätung hat, also können wir noch duschen und uns ein wenig ausruhen. Als endlich das Taxi vorfährt und Micha aussteigt, ist die Freude riesig. Dirk geht ihm entgegen und Nane hüpft vor Freude als sie ihn sieht – es fühlt sich an, als wäre keine Woche seit dem letzten Mal vergangen, obwohl es 4 Jahre sind mit viel Funkstille dazwischen.
Zur Begrüßung haben wir schon Ayran für Micha im Kühlschrank und machen uns nach einem kurzen „Refreshing“ von Micha auf den Weg in die Stadt, um etwas zu essen. Wir landen in einem Pide-Restaurant und gönnen uns neben Pide und Salat etliche Cay. Die Preise sind in Güllük noch nicht so hoch, wie in den üblichen Touri-Gegenden. Mit 900 Lira sind wir zu dritt recht günstig unterwegs. Im Anschluss will Dirk noch zum Berber und leider hätten wir hier vorher nach der Preisliste fragen sollen. 700 Tyl für einen Haarschnitt ohne Rasur und Massage sind für türkische Verhältnisse Abzocke. Wir handeln ihn runter auf 600 Tyl und „lessons learned“ werden nie mehr vergessen vorher zu fragen, welche Preise aufgerufen werden.
Gegen 22.00 Uhr gönnen wir uns noch ein Radler im Hotelrestaurant und warten auf Lenka und Sven, die kaum das wir bestellt haben auch ankommen. Auch sie hatten Verspätung wegen überfülltem Luftraum und haben rennen müssen, um noch die letzte Maschine nach Bodrum zu bekommen, auf die sie gebucht waren.
Wir quatschen noch ein bisschen, verabreden uns auf 8:30 Uhr zum Frühstück und kontaktieren Esin, die uns mit Salih besuchen wird und schon Akmina für uns organisiert hat. Kaum auf dem Zimmer fallen wir aufs Bett und schlafen sofort ein.
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Wildschweine - überall!
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
Ankunft in Güllük
im Hotel angekommen
..der nächste Flieger nach Bodrum
Unterwegs nach Istanbul
Unterwegs nach Istanbul
Unterwegs nach Istanbul
Unterwegs nach Istanbul
Unterwegs nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
Los geht's, auf nach Istanbul
...Flug verpasst aber Gepäck ist da
...Flug verpasst aber Gepäck ist da