8.00 Uhr | Wir haben herrlich geschlafen trotz der Hitze. Im Hafen ist es schrecklich ruhig, es sind kaum Chartergäste zu sehen – traurig. Nane und Micha kochen erst mal Kaffee mit Jörgis “Schütt-Technik”. Bozukkale soll unser heutiges Ziel sein.
8.15 Uhr | Nane leiht sich Canans Fahrrad und fährt zum Migros, um Brot zu holen. Der Migros macht aber erst um 8.30 Uhr auf, also wartet sie zusammen mit einem LKW-Fahrer auf seiner Ladepritsche bis der Migros öffnet. Frisches Brot gibt es noch nicht, aber man telefoniert und verspricht, dass es in 5 Minuten da ist. “Real 5 Minutes, not turkish 5 minutes” ;-) Nane kauft noch einen kleinen Kuchen für Canan als Dankeschön.
08.45 Uhr | Wir frühstücken und wollen so um 10.30 Uhr raus, richtig Hunger hat keiner von uns, aber der Kaffee tut gut.
10.00 Uhr | Gefrühstückt und geduscht, machen wir die Andiamo klar zum Auslaufen. Wasser hat Dirk noch mal aufgefüllt, das Schlauboot wird runtergebunden und der Landstrom weggenommen. Noch schnell ein Bild für Sandra von Ihrem Phoenix-Fan per WhatsApp verschickt und die Navigation gestartet. Der Törn kann beginnen.
10.20 Uhr | Wir legen ab. Ohne Wind und mit viel Platz, kein Problem. Nane macht die Muring, Micha die Achterleinen. Der Hafen von Marmaris, der sonst voll mit Gullets ist, ist fast leer. Schade für die Menschen, die hier Leben und arbeiten.
10.35 Uhr | Klaus Ottes kommt uns auf dem Weg nach Bozukkale entgegen –Dirk macht ein paar Fotos, wir winken uns zu und es geht weiter. Viel Spaß lieber Klaus mit Deinem Fitnessclub, der heute an Bord kommt.
12.15 Uhr | An Steuerbord sehen wir die Insel von Ciftlik und fahren unter Motor mit wenig Wind auf der Nase weiter. ETA 16.30 Uhr. Micha macht uns Nektarinen und wir genießen den warmen Fahrtwind auf die Nase.
13.00 Uhr | Kaum dass sich der Skipper auf’s Ohr gehauen hat, beschließen Nane und Micha zu segeln. Wir setzen alles was wir haben, denn viel Wind gibt es nicht. Zumindest machen wir unter Segel 6 Knoten Fahrt, auch wenn wir kreuzen müssen – wir haben ja Zeit.
14.30 Uhr | Der Wind nimmt zu, dass wir richtig Schräglage haben und nach einer halben Stunde beschließen wir, zu reffen. Nane will den Motor starten, vergisst aber den Power-Schalter umzulegen (stattdessen hat sie vorgeglüht), der Motor kann also gar nicht anspringen und kriegt das P ins Gesicht. Dirk „is not amused“ denn schließlich, macht sie das ja nicht zum ersten Mal. Der Wind hat weiter zugenommen, also holen wir das Groß ganz rein und fahren nur mit der Genua.
15.00 Uhr | Wir machen 7,5 Knoten Fahrt durch’s Wasser aber die Welle nimmt zu und so haben wir nur 5 bis Knoten Speed over Ground. Was soll’s es macht Spaß. Zwischendrin kommen wir auf 8 Knoten. Parallel zu uns, segelt nur ein Boot, die anderen Segler fahren unter Motor gegenan – auch ne Variante.
16.45 Uhr | Feierabend…wir kommen ohne heftiges Kreuzen nicht mehr gut voran, der Wind lässt auch etwas nach, aber die Welle drückt gegenan. Maschine an…! Dirk ist eine Leine durch die Finger gerauscht…da fehlt nun “etwas” Haut. Ab morgen gibt’s Handschuhe!
17.20 Uhr | Wir liegen am Steg von Sailors House in Bozukkale. Im Anlegemanöver fährt uns noch eine Gullet in den Weg und Dirk meint darauf den alten Koch von hier zu erkennen. Der Steg ist mit 6 Schiffen ganz gut besucht, im Gegensatz zu den anderen beiden Buchten-Restaurants. Mustafa und Selami begrüßen uns herzlich und freuen sich, uns zu sehen. Wir bereiten nur einen kleinen Anleger vor, eisgekühlte Drinks und ein paar Chips, denn wir wollen ins Wasser. Zuerst gibt es aber noch einen Cay und dann können wir endlich schwimmen. Das Wasser ist herrlich. Dirk brennen die Hände, aber es tut gut (meint er unter Schmerzen).
19.00 Uhr | Micha kocht noch nen Kaffee und wir chillen ein wenig – Urlaub. Tatsächlich kommt der alte Koch mit einem Dinghi, um frisches Brot zu kaufen – auch er freut sich, uns mal wieder zu sehen.
18.45 Uhr | Wir machen uns fertig, um zum Essen zu gehen. Mustafa arbeitet mit verkleinerter Mannschaft im Service (sprich er macht alles allein). Wir genießen die Vorspeisen, gegrillten Octopus, Chicken Casserole und Salat. Als Nachtisch gibt es eine Art Grießbrei mit Nüssen – lecker.
20.00 Uhr | Plötzlich ruft Micha mitten in der Unterhaltung „ein Fuchs“ und tatsächlich kommt ein Fuchs auf die Terrasse. Dirk fängt sofort an, dieses „Bozukkale Wildlife-Erlebnis“ fotografisch zu dokumentieren und eine Russin vom Nachbartisch fängt an den Fuchs zu füttern. Die Katzen von Sailors House sind neidisch und so fauchen sie ein bisschen und klauen dem Fuchs einen Teil seiner Beute. Cool, wir haben noch nie einen frei lebenden Fuchs außerhalb eines zoologischen Gartens gesehen ;-) Er scheint relativ zahm zu sein und Mustafa meint, er kommt mittlerweile fast jeden Abend vorbei.
21.45 Uhr | Heute sind wir etwas platt und verkrümeln uns schnell in die Kojen.