Mittwoch, 16.09.2020 | Bozukkale – Ciftlik | 16,06 nm

Wir können es langsam angehen lassen, wir haben Zeit. Erst mal ein Kaffee und eine Runde schwimmen. Das Wasser ist frisch, aber angenehm. Micha klettert auf einen Berg und genießt die Ruhe und die Aussicht. Als er wieder da ist, gehen wir Cay trinken. Murat und Eren bereiten den Jetty und die Murings vor, heute wird es voll in Sailors House  – 13 Schiffe werden erwartet. Gegen Mittag wollen wir noch mal den leckeren Käsesnack und backen das Brot aus Sailors auf, da kommen die ersten Schiffe rein. Murat bittet uns, so lange an die Boje zu gehen, bis Mustafa zurück ist. Wir haben noch nicht bezahlt – egal, wir müssen schnell an die Muring, dass sie die Schiffe, eins nach dem anderen an den Jetty legen können. Wir beenden unseren Snack an der Boje. Nane telefoniert mit Mustafa, er ist spät dran, es ist schon halb zwei. Wir sollen rausfahren und uns mit seinem Fischerboot auf der Höhe von Serge treffen, dann können wir das Telefon übergeben. Es ist windig und recht wellig draußen, als wir aus der Bucht von Bozukkale fahren. Nach den beiden Inseln Catal Adalari, sehen wir Mustafa schon und fahren auf ihn zu. Er ruft uns zu, dass wir das Handy in der Vorbeifahrt fangen sollen, wir rufen nein und schon wirft er. Gott sei Dank haben wir es gefangen. Jetzt müssen wir aber noch die Tüte mit unserem Rechnungsgeld übergeben, in die wir noch ein Snickers, ein Efes und eine Dose Cola gepackt haben. Dirk muss den Rückwärtsgang einlegen und Mustafa auch, dann übergeben wir die Tüte und bedanken uns herzlich. 14.00 Uhr Problem yok – das Problem ist gelöst und Nane ist beruhigt. Wir setzen die Genua und kommen mit über 20 Knoten achterlichem Wind gut voran. Wind und Welle nehmen zu und wir haben das Gefühl zu fliegen – schön. Um 16.45 Uhr liegen wir am Steg von Ciftlik. Neben uns das Regattaboot, dass wir schon in Bozukkale gesehen haben.
Wir gehen erst mal eine Runde schwimmen. Dann kommt eine EGG-Yacht rein mit lauter Musik und Gegröle am Steg, wir sind begeistert. Die türkische Race-Crew neben uns war in Cesme bei einer Regatta und von Cesme in 18 Stunden nach Bozukkale non-stop unterwegs. Nachts um 1 Uhr sind sie eingelaufen. Gemeinsam verfolgen wir fassungslos das rücksichtslose Verhalten der ukrainischen Crew. Danach kommt noch eine Yacht mit ukrainischer Crew rein, die nicht mehr in die letzte Lücke passt. Sie fahren vorwärts rein, so weit es geht und quetschen Fender zwischen Schiff und Jetty. Gegen 19.30 Uhr gehen wir zum Essen und sind wieder mal verwundert, wie viel Alkohol fließen kann, wenn russische oder ukrainische Crews am Start sind. Der Wind bläst weiter aus den Bergen und weht durchs Schiff – angenehm. Als die Ukrainer zurück an Bord sind, ist uns klar, dass wir diese Nacht nicht schlafen werden. Laute Musik und Gegröle, dass sogar Micha in die Kabine geht, um etwas Schlaf zu finden, nicht wirklich erfolgreich. Rücksichtslos und egoistisch – unser Bild von Crews aus der Region wird mal wieder voll bestätigt.

Bozukkale

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