Rina freut sich in der Sarsala über das traditionelle Ankerfrühstück – Pfannkuchen. Mit Nektarinen, Aprikosen, Kirschen, Birnen und Äpfeln als frische Komponenten, ist es für alle ein Genuss. Thomas wir denken an dich. Nach dem Frühstück müssen wir alle erst mal ins Wasser, denn wir riechen nach den Pfannkuchen, die Nane rausgebacken hat. Wir checken das Wetter, es soll zwischen 13 und 14 Uhr regnen. Also entscheiden wir früher rauszufahren und mit Spaßsegeln und Manövern im Göcek-Golf den beiden „Newcomern“ etwas Spaß zu gönnen.
Wir legen kurz nach 11 Uhr ab und setzen das Groß und die Genua. Christopher übernimmt das Steuer und fühlt den Unterschied zu gestern nur unter Genua sehr deutlich. Wir bekommen zwischenzeitlich über 6 Knoten Fahrt und fahren ein paar Wenden. Das kyrillisch anmutende Zeichen, das Christopher in den Göcek-Golf segelt, müssen wir uns noch übersetzen lassen ;-)
Die Wolken nehmen zu, also steuern wir unserem Ziel entgegen. Wir waren noch nie in der Amigos Bay, die uns Walter empfohlen hat. Wir kommen in die Bucht und legen seitlich an dem hölzernen Schwimmsteg an. Die Fender müssen tiefer gehängt werden und wir legen uns zwischen das „Kochschiff“ und einen Kat. Dirk fragt, ob es Cay gibt und wir trinken unseren ersten Anleger erst mal bei Recep im Restaurant. Das Ambiente ist herrlich. Wir werden begrüßt mit „willkommen im Paradies“. Es sieht alles so aus, wie vor 50 Jahren, als die ersten Segler in die Region kamen. Hühner laufen rum, Ziegen, einfach klasse. Aus einem Cay werden zwei und Christopher und ZR gönnen sich noch einen Kaffee. Danach wechseln wir zum zweiten Anleger auf die Pura Vida und gönnen und Coban Salat wieder in modularer Form (Thunfisch und Schafskäse zur Wahl) und ein Fläschchen Weißwein. Danach gehen wir erst mal eine Runde schwimmen.
Nach dem Schwimmen machen sich Rina, Dirk und Christopher auf, um auf einer kleinen Wanderung ein paar Fotos zu machen und die Gegend zu erkunden. Irgendwie verlieren sie sich unterwegs, aber alle kommen wohlbehalten zurück und müssen erst noch mal eine Runde schwimmen.
Um halb acht organisieren Nane und Dirk den WhatsApp Video-Call mit Walter und Recep. Recep ist ganz im Glück, seinen alten Freund wieder zu sehen und erklärt, dass alles an ihm „kaputt“ ist, der Rücken, die Beine, die Zähne – aber er lacht dabei.
Um acht Uhr gehen wir zum Essen und sind dann doch etwas gespannt, auf die Wildschein-Casserole. Nane hat sich für Fisch entschieden und Christopher für Tavuk. As Vorspeise gibt es Sigara Börek, Linsen, Tsatzik, Gemüse und selbstgebackenes Ekmek. Zu den Hauptgerichten kommen Pommes und Reis. Die Preise, die heir aufgerufen werden sind heftig 400 und 500 Tyl – aber wir nehmen es als Entertainment Gastronomie. Recep erklärt, wie er auf Wildscheinjagd geht und wie riesig der Kopf des Wildscheins war, das ihn auf den Baum gejagt hat und versucht hat, ihn da runterzuschütteln. Wir können das gar nicht so recht glauben, aber Rina fragt Google und zeigt uns Bilder. Den Wildschweinen hier sollte man besser nicht ohne Gewehr begegnen. Der Mond geht auf und scheint riesig orange in die Bucht. Wir versuchen ihn fotografisch festzuhalten, aber das gelingt leider nicht so gut – also machen wir Kopfbilder und behalten den Moment in Erinnerung.
Wir werden wieder von „Arsch-nach-vorne-Fliegern“ belästigt und verkrümeln uns zurück an Deck um für Elke und Thomas ein paar „Prost“-Bilder zu schießen und nach Massenheim zu schicken. Wir gönnen uns einen Raki zum Abschluss. Nane nimmt einen Thomas-Gedächtnis-Erdbeerlimes, hören Musik und unterhalten uns. Als erster verschwindet der Skipper in der Koje und wir nach und nach auch. In der Nacht werden wir durch einen Alarm geweckt – Gott sei Dank nicht bei uns an Bord, aber trotzdem nervig, weil laut und nicht endend. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es die Stromversorgung der Solar-Anlage war, die Alarm geschlagen hat – naja, die Nacht wurde für eine Weile unterbrochen.