Freitag, 20.09.2024 | Cökertme – Mersincik | 21, 56 nm

Kurz vor 9 Uhr sind wir startklar. Der erste Kaffee, der erste Tee und das erste Glas Saft sind  getrunken, wir wollen los. Die Muring und die Heckleinen könnten wir zwar alleine lösen, aber wenn wir das Brot bekommen, können wir uns auch helfen lassen, denn wir möchten auf keinen Fall in dem Leinen-Wirrwarr etwas in die Schraube bekommen. Sven ruft im Restaurant an und geht davon aus, dass er jemanden geweckt hat, zumindest klingt die Stimme am anderen Ende der Leitung sehr verschlafen. Aber schon 5 Minuten später macht sich der junge Marinero des Restaurants mit 3 Broten auf den Weg zum Schlauchboot und kommt zur Pura Vida. Nane gibt ihm das Geld und wir machen die Achterleinen los, lassen uns von der Muring etwas nach vorne ziehen und übergeben ihm die Muring ins Schlauchboot, so dass er sie beiseite ziehen kann und wir ohne Probleme los kommen. Heute sind 18 Knoten Wind aus NW angesagt, aber in Böen können es knapp 30 werden. Die Welle, die sich bei diesem Wind im Gökova aufbaut und gegen Nachmittag immer höher wird, wollen wir frühzeitig hinter uns lassen Wir fahren die erste Stunde unter Motor Richtung Mersincik, noch reicht der Wind nicht, um gegen die aktuellen Wellen Kurs zu halten. Es gibt Brote mit Frischkäse und Tomate für Micha und mit Leberwurst, Senf und Gurke für den Rest. Als Nachtisch schmiert Nane noch Nutellabrote, die Micha fröhlich verhaftet. Wir setzen die Genua kurz nach 10 Uhr und bekommen gleich ordentlich Fahrt. Mit 5,5 Knoten kommen wir mit „Am-Wind-Kurs“ gut voran. Der Wind nimmt zu und wir werden schneller. 6 Knoten, dann 7 Knoten und schließlich 8 Knoten Fahrt kriegen wir hin. Je schneller, desto besser ist in den Wellen Kurs zu halten, aber die ein oder andere Welle schlägt wirklich kräftig zu, so dass eine Klappe im Bad aufgeht und sogar ein Scharnier den Geist aufgibt. Dirk und Micha sichern die Klappe und kümmern sich später darum. Nane kämpft am Steuer gegen den stärker werdenden Wind und pfeift kerzengerade über den Gökova Golf auf die andere Seite. Gegen 12:30 Uhr sind wir vor den beiden vorgelagerten Inseln der Mersincik Bucht. Die große Bucht ist heute wegen des Schwells nicht zu empfehlen, darum hoffen wir auf ein freies Plätzchen hinter der Nase. Ein Kriegsschiff quert unseren Kurs kurz vor der Einfahrt, schaut in die Bucht rein und fährt wieder raus. Die Abdeckung tut gut, endlich lassen Wind und Welle etwas nach. Wenn die Windanzeige ging hatten wir knapp 30 Knoten scheinbaren Wind je mehr Welle wir haben, desto öfter steigt die Windanzeige leider immer aus. Walter und Regina haben sich mit ihrer Crew auf Fehlersuche begeben und jetzt kann es anscheinend nur noch die Verbindung vom Mast zum Steuergerät sein, die Aussetzer hat. Mit Knie-OP, gebrochenem Finger und nicht schwindelfrei haben wir niemanden in der Crew, den wir zu Check in den Mast schicken könnten und müssen mit der aktuellen Situation leben.

Als wir in die Bucht kommen, liegen schon zwei Gullets und eine Hanse 588 in der Bucht. Wir müssen den Anker fast auf der gegenüberliegenden Seite werfen, denn mit 15 Metern brauchen wir viel Kette. Wir wollen zwischen die Hanse und die Gullet. Nane tauscht sich mit der Eignerin der Hanse aus, die uns darauf aufmerksam macht, dass die zweite Gullet ihre Kette quer durch die ganze Bucht gelegt hat und dass wir alle drüber liegen – also müssen wir früh raus, aber das sit sowieso unser Plan. Der kleine Talk von Frau zu Frau hilft uns auch weiter, denn Sie schickt ihren Mitarbeiter mit dem Dinghi, der uns hilft die Landleinen zu fixieren. Wir liegen auf türkisfarbenem kristallklarem Wasser und hätten es nicht zu träumen gewagt, dass wir hier bei den aktuellen Windverhältnissen so ruhig und sicher festmachen können – positiv überrascht zu werden, tut doch auch mal gut.

Wir legen noch eine dritte Leine, um seitlich noch stabiler zu liegen, was einen positiven Effekt hat – wir sind zufrieden.

Wir genießen den Nachmittag, Micha und Dirk gehen kraxeln, Lenka und Sven genießen die Sonne, Nane taucht den Anker ab und schwimmt zu der Gullet, über deren Kette wir liegen. Wir wollen wissen, wann die Gullet morgen ablegen möchte. 7.00 Uhr. Nane erklärt, dass unsere Kette über ihrer liegt und der Kapitän verspricht erst auszulaufen, wenn wir vor ihm los sind. Das heißt 6:30 Landleinen los, dass wir pünktlich rauskommen. Das ist bei den angesagten Windverhältnissen morgen aber genau richtig, um nach Palamut zu segeln. Gürcan hat schon einen Platz im Hafen für uns reserviert. Dirk und Micha kraxeln mal wieder auf die Berge und bringen ein paar GoPro-Bilder mit. Der Rest der Crew schwimmt, chillt und sonnt sich.

Am Abend pimpen wir den restlichen Gemüsereis und überbacken ihn als Auflauf mit Schafskäse, Tomaten und Zucchini als Vorspeise und danach gibt es einfach Spaghetti Aglio Olio mit Parmesan aus Waging, handgerieben von Sven aus Fürth.

In der kleinen Bucht steht etwas Schwell, aber kein Wunder bei den Wellen draußen. Wir stellen den Wecker auf 5:44 Uhr und hoffen, dass wir morgen gut rauskommen.

Mersincik Koyu

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unterwegs...

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