Bei einer Tasse Kaffee schauen wir vom Boot aus zu, wie der Ofen angefeuert wird, damit wir frisches Brot zum Frühstück bekommen. Wir gehen erst noch mal schwimmen. Jürgen schlägt vor, uns um die Mittagszeit in der Bucht Sig Koyu vor Selimiye zu treffen und lädt und zum Mittagessen ein. Prima – wir sind begeistert. Jürgen und Yuppa legen ab, wir trinken erst noch mal gemütlich Cay und bezahlen die Rechnung.
Kurz vor 12 Uhr verabschieden wir uns und machen uns ohne Wind auf den Weg Richtung Selimiye. Pünktlich um 13 Uhr legen wir neben Jürgen im Päckchen an. Die Bucht ist voll und er hatte Glück, noch ein Plätzchen frei schwojend zu ergattern. Wir gehen erst mal baden. Das Wasser ist türkisfarben klar – karibisch schön. Dann gibt es Jürgens berühmte Spaghetti mit Knoblauch, Tomaten und Feta in viel Olivenöl – sehr lecker. Es ist so warm, dass wir gleich nach dem Essen noch mal ins Wasser gehen, um uns abzukühlen. Kurz nach 15 Uhr machen wir los und wollen wenigstens das letzte Stück heute noch unter Segel zurücklegen. Ein kurzes Stück klappt das auch, bis der Wind einschläft. Um 16 Uhr kommen wir an den Steg des ehemaligen Aurora und legen an. Am Jetty ist man leider etwas überfordert, wir bekommen die Muring auf der falschen Seite und man wirft uns die Achterleine zurück ins Wasser, statt sie fest zu halten, so dass wir quer kommen. Dafür rennt man zu einem anderen Boot, das parallel anlegen will und nicht warten wollte, bis wir fertig sind. Dirk ist überhaupt nicht begeistert und flucht wie ein Rohrspatz. Einer der ehemaligen Mitarbeiter von Hüssein richtet das Chaos dann. Als wir liegen, kommt Jürgen mit einer Kufe des Katamaran noch neben uns an den Steg und gegen die drückende Hitze ohne Wind, hilft nur eins: baden.
Gegen 18 Uhr gehen wir ins Karadut und wollen den Mädels hallo sagen und eine Karadut-Limonade trinken bzw. Cappuccino. Wir lassen Hüssein ausrichten, dass wir am Abend nach dem Essen noch mal kommen und wir erwarten, ihn zu sehen.
Das Flair des Aurora ist nicht mehr vorhanden. Man fühlt sich auch nicht willkommen, die Crew des Voca ist mehr mit den eigenen Smartphones beschäftigt, als mit den Gästen, aber wenn man in Selimiye anlegen will, ist das der einzige Steg, denn auch der Gemeindesteg ist keine Alternative mehr, voll mit Dauerliegern und ohne Service beim Anlegen.
Das Essen ist in Teilen identisch mit dem Angebot vom Aurora, aber obwohl der Koch der gleiche ist, nicht auf dem Niveau – die Preise hingegen schon.
Nach dem Essen gehen wir gemeinsam mit Jürgen und Yuppa ins Karadut und Hüssein leistet uns Gesellschaft. Er ist gut drauf und hat wieder Pläne. Nächstes Jahr werden wir ihn hier in der Region wieder als Anlaufpunkt haben, wo ist noch nicht klar, aber das ist egal, Hauptsache wir können ihn wieder auf unserer Route einplanen.
Auf der Sundowner nehmen wir noch einen Absacker und lauschen dem Sänger aus der Pianobar, der nicht gut singt, dafür aber laut. Gute Nacht.