Der Dienstagmorgen beschert uns Hafenkino vom Feinsten, aber zuvor gibt es ein leckeres Frühstück mit Simit, die Nane frisch gebacken geholt hat. Neben uns liegt eine russische Crew, die mit ihrem Anker, die Kette des Nachbarn gefangen hat. Die Crew ist völlig überfordert, Anker rauf, Anker runter, nichts wird besser, sie fahren mit viel Gas hin und her und reißen das Schiff einer australischen Crew mit sich, die ihre Achterleinen schon los haben, weil sie heute nach Marmaris wollen, jetzt kommen sie plötzlich in unsere Richtung, aber wir haben die Fender parat und lassen sie erst mal an unserer Seite liegen. Der Hafenmeister persönlich ist mit Dinghi draußen und dirigiert das Drama – nach einer gefühlten Ewigkeit ist die russische Crew frei, nachdem sie noch fast unsere Muring im Ruder und Propeller gehabt hätte. Die Australier nutzen die Gelegenheit und legen nun endlich ab – Aufregung am frühen Morgen. Nane geht die Hafengebühr bezahlen 2.360 Tyl ohne Strom und ohne Wasser. Ganz schön aufgeschlagen, das sind aktuell knapp 60 Euro.
Wir wollten eigentlich erst um 11.30 Uhr los, aber irgendwie sind wir am Ablegen und früher unterwegs als geplant. Dirk über Manöverkritik, keine Badfenster zu, keine Türen zu, etc. Eye, Eye Captain wir werden es uns merken. Wir setzen die Segeln und Thomas übt sich mal wieder im Entschleunigungssegeln – Geduld ist nicht seine Kernkompetenz, aber er bekommt ein Fleißkärtchen.
Im Yesliova verlässt uns wieder der Wind, so dass wir die restliche Strecke motoren müssen, aber zumindest sind wir gesegelt!
Als wir an den Jetty von Captains Table kommen, liegt dort nur der Dauerlieger Serenity, ansonsten ist der Steg leer. Sabit springt über, macht die Muring und wir liegen. Die Saison ist sehr schlecht gestartet, kaum Pensionsgäste, kaum Segler. Hansi ist mit seiner Il Sogno regelmäßig da, ansonsten kommen nur wenige Boote. Öykü und Deniz kommen an Bord, um Hallo zu sagen. Öykü lernt gerade deutsch in der Schule und testet an Nane die ersten Vokabeln.
Wir gehen baden – das Wasser ist warm, fast zu warm 28°C – kaum zu glauben. Alex ist mit der Luftmatratze unterwegs, Nane mit einer Schwimmnudel – Erfrischung geht anders.
Gegen 19 Uhr gehen wir zum Essen. Alex hat Lust auf einen Burger und bekommt ihn ausnahmsweise am Abend, die gibt’s sonst nur zum Mittag. Dirk nimt Zackenbarsch, Nane Oktopus, Thomas Chickenschnitzel aber als Vorspeise noch Karides (Königsgarnelen) und Octopus – wir lassen es uns gut gehen. Nane will Brot im Market vorbestellen, aber das geht leider nicht, weil die beiden fischen sind – egal dann gibt es morgen früh halt Pfannkuchen. Wir quatschen noch ein wenig mit Sabit und machen dann noch einen Spaziergang entlang des Hafens. Der Mond geht gerade auf, groß, blutrot….. schön. Ein letzter Drink an Deck und dann gute Nacht.