Nane wacht gegen 7:30 Uhr auf, checkt die App mit dem Ankeralarm – wir haben uns kaum bewegt in der Nacht – dreht sich nochmal um, um dann doch nicht mehr zu schlafen und entscheidet sich, Wasser für Kaffee und Tee aufzusetzen. Morgendliche Ankeridylle mit einem ersten Kaffee – unbezahlbar. Micha, der draußen schläft ist schon im „Aufwach-Modus“ und freut sich, dass er einen Kaffee ans Bett kriegt. Nach und nach kommen alle an Deck und wir beschließen, nur ein wenig Obstsalat, Joghurt und Müsli zu frühstücken, denn wir wollen gegen 10:30 Uhr los Richtung Kara Ada in die „Aquarium Bay“. Wir gönnen uns alle noch einen erfrischenden Morgen-Swim. Die Meinungen zur Wassertemperatur gehen auseinander – Die PV zeigt 26,5 °C an, Sven meint das passt, Nane glaubt es sind max. 24 °C und Dirk findet es frisch ohne das genauer zu präzisieren. Pünktlich um 10:30 heben wir den Anker. Dirk und Micha bauen noch ein paar Markierungen in der Kette ein, denn bis auf die gelbe 30 Meter-Markierung sind die 10 und 20 Meter nicht mehr erkennbar. Wir fahren unter Motor aus der Bucht von Yalikavak, vorbei an kleinen Inselchen, sehen in der Ferne Kalymnos und Pserimos, dann Kos und haben leider keinen ausreichenden Wind, um mit achterlichem Wind zu segeln. Der Versuch es bei 6,5 Konten wahrem Wind mit der Genua zu probieren, scheitern an 1 Knoten Fahrt über Grund. Vor uns liegen noch 12 Seemeilen, das macht so leider keinen Sinn. Also müssen wir motoren. Gegen 15 Uhr steuern wir Richtung Aquarium Bay und verschaffen uns einen Überblick. Es liegen zwei Segler am westlichen Ufer vor Anker und dazwischen könnte es für uns passen. Wie immer kommt der Wind nicht wenn man ihn zum Segeln braucht, sondern beim Anlegemanöver. Nane ist am Anker und lässt ihn auf 11 Meter mit hellem Sandgrund fallen. Dirk steuert die Lücke an, die wir uns ausgesucht haben und bei 40 Meter Kette springt Micha ins Wasser, um die erste Landleine zu legen, dass wir erst mal fest sind. Die Felsen eignen sich optimal für Landleinen und als wir fest sind, legen wir eine zweite Leine und versetzen die erste nochmal, dass wir größere Winkel haben. Um 15.24 Uhr sind wir zufrieden und gönnen uns einen Anleger. Neben uns liegt eine Beneteau 58 und eine kleine 30-Fuß-Yacht. Zwei Gullets sind in der Bucht und ein Katamaran hat sich frei schwojend nach uns in die Mitte der Bucht gelegt. Leider steht Schwell in die Bucht und lässt uns schaukeln – wir hoffen, dass das bald aufhört. Wir gehen erst mal alle schwimmen. Nane taucht den Anker ab – fest eingegraben im Sand, die Kette gerade nach vorne und auf Spannung – perfekt. Dirk macht zum Schutz der Landleinen bei den Felsen noch Schlauch um die Leinen, dass sie nicht aufscheuern. Wir genießen den Nachmittag, wenn nur der doofe Schwell nicht wäre. Heute Abend soll es Ofengemüse, Tortilla und Salat geben, Nane und Lenka sind in der Küche, aber Nane verträgt den Schwell unter Deck so gar nicht und muss Lenka allein weiter arbeiten lassen. Vielleicht liegt es am zunehmenden Mond, denn von Wind und Strömung draußen, dürfte kein Schwell in die Bucht stehen, wir können es uns tatsächlich nicht erklären. Der Kat schwankt noch viel mehr und der kleine Segler auch, sogar die Güllets sind in Bewegung. Im Cockpit ist das noch gut auszuhalten, unter Deck weniger. Am Abend sehen wir tatsächlich Wildschweine in der Bucht, die durch die Gullets mit Küchenabfällen angefüttert werden. Drei Wildschweine kloppen sich um die „Leckereien“. Das Wasser ist toll, kristallklar und durch den hellen Sandgrund schimmert es türkis – optisch sehr schön, vom Schwell her furchtbar. Die Tortilla mit karamellisierten Zwiebeln ist köstlich, ebenso das Ofengemüse und der Dip. Auch der Salat wird komplett aufgegessen, so dass dem schönen Wetter nichts mehr entgegensteht. Wir gönnen uns noch einen Raki und verschwinden relativ früh kurz nach 22 Uhr in den Kojen. Einschlafen ist durch den Schwell nur schwer möglich und nervt ungemein – die Bucht brauchen wir so schnell nicht mehr. Gegen 3 Uhr lässt der Schwell etwas nach und wir können etwas schlafen. Morgen wollen wir nicht zu spät los, denn wir haben 33 Seemeilen vor uns.