Dienstag, 16.09.2025 | Ciftlik

Und hier die nächste Folge von „Täglich grüßt das Murmeltier“. Beim ersten Kaffee an Deck bekommen wir die Nachricht, dass das Team so gegen 11 Uhr da sein wird. Jetzt hoffen wir mal, dass wenn sie da sind auch die Reparatur hinbekommen. Der nette Engländer, der perfekt türkisch spricht, muss leider vorher los, so dass er uns seine Übersetzungsdienste nicht anbieten kann, wenn das Team hier ist. Schade, denn er hat sehr viel technisches Boots-Knowhow, das in der Übersetzung geholfen hätte. Am Donnerstag soll viel Wind kommen, bis dahin wollten wir in Sögüt sein, um das abzuwettern. Mal sehen, ob wir heute loskommen oder noch ein paar Folgen auf uns warten…

Gegen 11.30 Uhr wird Nane nervös, keiner meldet sich, niemand ist am Start. Das Problem ist, dass wenn man eine türkische Seele zu sehr nervt, dass dann u.U. gar nichts mehr geht und aktuell sind wir vom Wohl und Wehe dieser Company abhängig. Hansi kommt mit seinem Submarine-Teil rüber und meint, wir bräuchten Abwechslung. Nane soll das mal probieren. Er kommt an Bord, kriegt noch einen Kaffee und Nane testet das Teil. WOW – was ein Spaß Stufe 1 ist gechillt. Stufe zwei ist schnell und bei Stufe 3 zieht es einem den Bikini aus. Also wieder Stufe 1. Wenn man nach unten steuert, kann auch Nane tauchen und die Unterwasser-Sicht macht echt Spaß, vor allem in dem Tempo.

Zurück an Bord quatschen wir noch ein wenig mit Hansi und als er aufbrechen will, fragt er, wo denn sein Submarine ist. Nane erschrickt, denn sie hat es hinten auf die Badeplattform gelegt – es ist weg. Runtergefallen kann es nicht sein. Da taucht Heinz auf und lacht sich schlapp. Er hat uns einen gehörigen Schrecken eingejagt. Die beiden verabschieden sich und Nane und Dirk diskutieren, ob Mehmet sich in den Reparatur-Prozess einschalten soll. Gegen 12:40 taucht Sinan der Techniker vom Samstag wieder auf. Der türkische Skipper Bülent, mit dem Dirk sich hin und wieder über Social Media austauscht ist am Steg und hilft zu übersetzen. Die erste gute Nachricht ist, dass Sinan, der Techniker, meint, dass er alles wieder zum Laufen bringt – beruhigend. Bülent muss aber los, also bitten wir Hassan weiter zu übersetzen, dass beim Einbau in der Kommunikation nichts schiefläuft. Die Analyse des Problems hat ergeben, dass jemand im Autopilot-Modus gegen den Autopiloten gesteuert haben muss oder in Rückwärts-Fahrt das Steuerrad losgelassen haben muss, dass es so heftig ausgeschlagen ist. Beide Theorien können wir nicht widerlegen, weil wir nicht dabei waren, als der Fehler beim ersten Mal aufgetreten ist. Als alles eingebaut ist, bitten wir den Techniker mit uns zusammen abzulegen um in der Bucht von Ciftlik das Steuersystem zu testen. Er willigt ein. Also legen wir ab, beobachten die Anzeige des Ruderanschlags am Autopilot und nachdem wir wieder am Steg liegen, muss noch eine kleine Korrektur der Steuerradstellung vorgenommen werden.  Jetzt geht es um das Thema Bezahlung. Zuerst will man 500 Euro von uns. Dirk diskutiert, dass das Problem evtl. ja auch schon beim Einbau der Welle in Bozburun verursacht wurde. Aber dagegen sprechen die besseren Argumente. Ganz Einkäufer, fängt es das handeln an. Wir sind bei 400 Euro, dann bei 300 Euro cash. Okay das können wir machen. Was uns ärgert, dass wir 4 Tage in Ciftlik verloren haben, weil die Vor-Crew mit unserem Miteigner, das Problem ignoriert hat – wir haben Redebedarf!

Nachdem der Techniker von Bord ist fangen wir an die schwarzen Schlieren und Dapper zu reinigen, die überall rund um die Backskiste verteilt sind. Martin kommt, um sich zu verabschieden und muss mit uns einen „Gott sei Dank, alles erledigt“-Anleger trinken. Wir verabreden uns für Mittwoch in Sögüt, am Donnerstag soll sehr viel Wind kommen. Alle englischen und türkischen Skipper haben uns gewarnt, dass wir uns einen sicheren Platz suchen sollen. Also reserviert Nane in Sögüt bei Captains Table zwei Plätze für die Pura Vida und die Pamina Blue. Gülümser freut sich, wir auch – perfekt.

Nachdem alles wieder weggeräumt ist, wollen wir erst mal eine Runde schwimmen, das haben wir uns verdient – wir sind mehr als erleichtert. Der Plan B wäre gewesen, sich von Hansi zurück in die Adaköy Marina schleppen zu lassen, um die Reparaturen dort erledigen zu lassen.

Am späten Nachmittag sind in Ciftlik alle Jetty-Plätze inkl. der Innenliegeplätze belegt. Außen neben uns kommt eine rote 50er Phoenix neben uns mit Stefan von SKA-Yachting und seiner Freundin. Tolles Schiff – sogar mit Hydrogenerator ausgestattet. Den Strom brauchen sicher allein die vielen großen Displays – aber wirklich beeindruckend. Wir hatten die Vorstellung der Yacht bei den Bootsprofis gesehen.

Da der Jetty voll ist, gehen wir schon um 19.00 Uhr zum Essen, sonst dauert es zu lange. Im Anschluss wollen wir noch bei Hansi auf der Il Sogno vorbei. Nane leiht sich den Tauchroboter, für 1 Woche bis er wieder zurück ist und wir uns wieder treffen. Das wird spaßig! Wir quatschen und quatschen über Gott und die Welt und man freut sich mit uns über unsere Erleichterung. Zurück an Bord verschwinden wir in der Koje, wir wollen morgen früh los, 8.00 Uhr ist das Ziel, denn nach Sögüt sind es direkt 30 Seemeilen und wer weiß, wieviel wir kreuzen müssen.

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