Der letzte wirkliche Segeltag steht uns bevor. Unser Ziel ist Ciftlik – der Ort, an dem gefühlt unsere Törns beginnen, wenn man nach dem Einkaufsstress das erste mal Schwimmen kann und der Tag, an dem die Segeltörns enden bevor es wieder zurück in die Marina geht und das Packen für den Heimflug angesagt ist.
Aber bevor wir ablegen, haben wir noch Hafenkino. Ein russisches Boot hat sich eine Angelschnur eingefangen. Die Leinen sind los und die Yacht ist plötzlich manövrierunfähig. Provisorisch verholen sie sich wieder Richtung Steg und machen an einem anderen Boot Ihres Regatta-Teams fest. Die Crew taucht mit Messern zwischen den Zähnen, einmal, zweimal, dreimal….. bei zwanzig haben wir aufgehört zu zählen. Die Crewmitglieder wechseln sich ab, aber haben keine Chance. Murat kommt mit Taucherausrüstung und schaut sich das Malheur an – die Schnur hat sich so in Richtung Stopfbuchse reingefressen, dass Murat keine Chance sieht sie zu lösen, ohne dass das Boot Schaden nimmt – das ist also Sache des Vercharterers. Das Ende der Geschichte bekommen wir nicht mehr mit, wir wollen los Richtung Ciftlik.
Der heutige Tag ist mit ein wenig Wehmut verbunden, denn unser Törn geht zu Ende. Dafür können wir noch herrlich segeln , der Wind gönnt uns noch ein wenig Spaß. Nane macht Wraps mit den restlichen Leckereien und auch wenn eigentlich niemand wirklich Hunger hatte, waren die Wraps mit wenigen Bissen verzehrt und nein, es gibt keinen Nachschub, denn es ging ja um Resteverwertung…
Kurz nach 15 Uhr legen wir an und gönnen uns erst mal eine Abkühlung. Sogar Thomas kommt ins Wasser – welche Ehre… Dirk holt erst mal ein Dondurma für alle und lässt die Drohne fliegen – die Bilder sind einfach nur schön, denn sie zeigen an was für herllichen Orten wir unterwegs sein dürfen. Das Abendessen ist wie immer super lecker und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist im Deniz-Restaurant absolut fair. Nane hat sich mit AntiBrumm eingesprüht und löst damit die Farbe an den Stuhlbeinen ab, denn ihre Waden sind nun bläulich eingefärbt. “Schlumpf halt” meint Dirk.
Nach dem Abendessen besuchen Nane und Dirk noch Hansi und seine Crew auf der Il Sogno und wir quatschen über die Veränderungen in der Region, die extrem gestiegenen Preise und die Zukunftspläne von Bernhard, denn von ihm hängt es ab, ob wir weiter mit Mehmet zusammen arbeiten können. Bernhard ist der Hauptarbeitgeber von Mehmet und da wo sein Boot liegt, muss Mehmet sein. Also hoffen wir, dass er weiterhin in der Adaköy Marina bleibt, damit wir den tollen Boots-Service noch lange nutzen können.
Der letzte Abend ohne Abreise-Hektik an Bord. Wir genießen ein paar Drinks und die Sterne und lassen die letzten 14 Tage Revue passieren. Lenka kann kulinarisch auf jeden Fall mit den Restaurants mithalten und auch wenn die Einkäufe sehr viel teurer geworden sind als früher, ist das Menü von ihr am günstigsten :-).