Törnplanung Sommer 2014 – Ein 3 Wochen-Sommertörn liegt vor uns. Diesmal haben wir für 3 Wochen Freunde an Bord, die noch nie in der Türkei waren und zum Großteil auch noch nie auf einem Segelschiff. Wir haben also ausgiebig Zeit die schönsten Plätze anzulaufen, an dem ein oder anderen Ort vielleicht auch 2 Tage zu bleiben und die Zeit an der türkischen Küste ausgiebig zu genießen. Extrem lange Schläge werden wir vermeiden, da die Seetauglichkeit unserer Crew noch nicht getestet ist – es soll ja Spaß machen und ankommen ist auch schön.
Woche 1 | 22.08.2014 – 29.08.2014
In der ersten Woche lassen wir es yavas yavas angehen – schließlich müssen sich unsere 3 Segel-Frischlinge erst mal akklimatisieren.
Freitag | 22.08.2014 | Stuttgart – Dalaman – Marmaris
Wir haben für den Sommer Flüge von Turkish Airlines gebucht. Für 3 Wochen ist es einfach angenehm, wenn man 30 kg mitnehmen darf. Sonnenmilch, Duschgel, Kaffee, Nutella, selbstgemachte Marmelade und ein paar Dosen schwäbische Wurst wiegen doch so einiges. In Istanbul fliegen wir den Atatürk-Flughafen an. Hier kann es manchmal hektisch werden, wenn man den Weiterflug nach Dalaman rechtzeitig erreichen möchte. Die Passkontrolle kann trotz etlicher Schalter manchmal bis zu 2 Stunden dauern, bis man dann in den “Domestic-Terminal” kommt. Letztes Jahr haben wir es fast nicht geschafft und sind auf den letzten Drücker als “last call” noch in den Flieger gehechtet. T hat uns deshalb ein paar VIP-Tickets geschenkt, dass wir an den langen Schlangen vorbei durch den VIP-Ausgang kommen – da freuen wir uns schon drauf – einmal wie unser “Großer” unterwegs sein! Da wir erst nach 23 Uhr in Dalaman landen und das Schiff erst am Samstag übernehmen können, haben wir uns für eine Nacht ein Hotel genommen. Wie gewohnt haben wir den Transfer bei “DM-Transfer” gebucht und haben für die eine Übernachtung das “DM-Hotel” ausgesucht – da waren wir noch nie, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis hat überzeugt. Die Abkürzung DM sind auch die Initialen unseres Skippers – das kann nur gut werden. Schätzungsweise werden wir um 1.00 Uhr am Hotel ankommen, vielleicht noch ein Efes oder Shandy trinken und ins Bett fallen.
Samstag | 23.08.2014 | Marmaris | Netsel Marina
Nach einer kurzen Nacht und einem hoffentlich guten Frühstück lassen wir uns vom DM-Transfer um 9.30 Uhr in die Netsel Marina fahren. Jetzt kommt es darauf an, wann wir die Ambiente bekommen. Die Jungs wollen sicher zum Barber, auf der Post müssen wir für unsere Crew Geld tauschen, dann müssen wir einkaufen und die Vorräte in der Ambiente verstauen. Nane wird wieder versuchen, im Marina-Office eine Erlaubnis für den Tansas-Yacht-Service zu bekommen – bequemer geht’s nicht. Olivenöl holen wir im kleinen Olivenöl-Laden in der Parallelstraße hinter der Bar Street und frisches Obst, Gemüse und Salat kaufen wir auf dem kleinen Bauernmarkt. Je nachdem wie lange wir brauchen und wie die Übernahme der Ambiente klappt, entscheiden wir dann, ob wir noch am gleichen Tag auslaufen (wenn dann würden wir direkt nach Ciftlik gehen) oder ob wir in Marmaris bleiben.
Sonntag | 24.08.2014 | Marmaris – Bozukkale | 27 nm
Unabhängig davon, ob wir am Samstag in Marmaris bleiben oder schon nach Ciftlik segeln, steht unser Ziel für den Sonntag fest: Bozukkale. Wenn wir von Marmaris starten müssen wir so um 9.30 Uhr los, damit wir so ankommen, dass wir in Bozukkale noch ausgiebig baden können. Hier gibt es im Netz geteilte Meinungen. Wir finden die Bucht nach wie vor wild romantisch: die Burg, die wilden Esel, die felsige Landschaft….Wir kennen Mustafa seit 2006 und mögen ihn sehr. Er hat uns schon nach stürmischen Überfahrten von Rhodos nachts bekocht, hat auf dem Steg geschlafen, um uns bei stürmischen Winden in der Nacht schnell helfen zu können, wenn etwas verrutscht, hat uns nachts beim Lagerfeuer türkische Volksmusik näher gebracht und uns auch bei technischen Problemen geholfen. Egal wann wir anrufen, um einen Platz zu reservieren und egal wie voll er ist, “Nane Abla” darf immer kommen und frischer Cay wird immer für uns gekocht. Seit diesem Jahr hat er einen zweiten Koch in der Küche, eine Solaranlage (so dass er auf den Generator verzichten kann) und bemüht sich, sein Sailors House auf Vordermann zu bringen. Mit gegrilltem Fisch, Calamares oder Oktopus kann man hier nichts falsch machen – das ist immer sehr lecker und wirklich zu empfehlen. Die Preise sind etwas höher, was aber daran liegt, dass er alles mit seinem Fischerboot in die Bucht bringen muss, weil keine Straße hier hin führt. Der Charme dieser “alten” Anlaufstellen für Segler liegt in der Ursprünglichkeit der Orte, in der Nähe zu den Menschen und in der Einfachheit der Einrichtungen – schickes Ambiente sucht man hier vergebens, aber das braucht es hier auch nicht.
Montag | 25.08.2014 | Bozukkale – Sögüt | 15 nm
Die nächste Tagesetappe liegt im Yesilova-Golf der Jetty von Salih Apak: Captains Table. Das kleine familiengeführte Restaurant bietet eine hervorragende türkische Küche zu moderaten Preisen. Von unserem türkischen Freund und Mitsegler Ö wurde das Essen schon zum besten Essen des Törns gekürt – was einiges heißen will. Salihs Schwester betreibt nur 300m weg im Ort einen kleinen Lebensmittel-Laden. Hier werden wir für morgen früh frisches “Village-Bread” bestellen und frischen Salat, da wir am nächsten Tag Ankern möchten. Wenn man bestimmte Lebensmittel sucht, ist es gut, am Abend vorher zu fragen, wenn möglich wird es dann bis zum nächsten Morgen besorgt. Besonders im Sommer wird man in den kleinen Läden selten frischen Salat sehen, weil er schnell welk wird. Das heißt aber nicht, dass es keinen Salat gibt. Einfach fragen – dann läuft jemand los und schneidet aus den umliegenden Gärten einen frischen Salat ab, das gleiche gilt auch für Kräuter, Salatgruken oder Tomaten – frischer geht’s wirklich nicht.
Dienstag | 26.08.2014 | Sögüt – Karasüleyman Bükü (Big foot) | 17 nm
Nach dem Aufstehen werden wir unser “Village Bred” und frische Lebensmittel aus dem Market holen, frühstücken und in den Hisarönü-Golf aufbrechen. Eine Ankerbucht kann man nicht reservieren, also müssen wir relativ früh los, um hoffentlich ein Plätzchen zu finden. Big foot ist der Spitzname der Bucht, die eigentlich Karasüleyman Bükü heißt, weil ein Fels aussieht wie ein großer Fuß. Wir hoffen hier einen geeigneten Ankerplatz zu finden, alternativ könnten wir es noch in Bencik Bükü versuchen. Das erste Ankermanöver auf diesem Törn wird gleich die Generalprobe für Yedi Adalar im Gökova Golf.
Mittwoch | 27.08.2014 | Karasüleyman Bükü – Sailors Paradise | 5,5 nm
Heute können wir es gemütlich angehen lassen – yavas yavas! Ganz gemütlich aufstehen, baden, frühstücken, baden – wir haben nur 5,5 Seemeilen vor uns, nach Sailors Paradise. Wir werden vorab bei Mehmet reservieren, so dass wir keinen Zeitdruck haben, anzukommen. Sailors gehört zu unseren absoluten Lieblingsplätzen und wir hoffen, dass der Charme dieses Ortes auch unsere Crew verzaubert.Hier werden wir auf dem Rückweg auf jeden Fall noch mal vorbei kommen. Die Familie, der romantische Garten, die Ziegen, die Kätzchen, der musizierende Koch, der Cay und die wirklich gute Küche machen das Wohlfühl-Paket komplett.
Donnerstag | 28.08.2014 | Sailors Paradise – Palamut | 25 nm
Palamut ist eine unserer liebsten Anlaufstellen. Hier treffen wir Freunde wieder – unser Lieblingsrestaurant ist das Adamik (türkisch für Kumpel). Nane will lernen, wie Alis phänomenales Souflée zubereitet wird und wir freuen uns auf die Familie!
Freitag | 29.08.2013 | Palamut – Cökertme | 38 nm
Heute müssen wir etwas früher los, 38 Seemeilen liegen vor uns und schließlich wollen wir ja so ankommen, dass wir noch ins Wasser springen können. Also werden wir um 9.00 Uhr auslaufen. In der Hoffnung auf guten Wind hoffen wir einen Großteil der Strecke segeln zu können. In Cökertme laufen wir den Schwimmsteg von Captain Ibrahim an. Hier werden einem die Murings mit kleinen Booten schon weit vor dem Steg ans Schiff gebracht. Die Jungs springen aufs Boot und helfen beim Anlegen – ein klasse Service, der besser ist als in mancher Marina.
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