Donnerstag, 02.10.2025 | Ciftlik – Adaköy Marina | 10 nm

Die Nacht in Ciftlik war ruhig und wir konnten herrlich schlafen. Heute wird kein frisches Brot gebacken, weil abends keine Gäste an den Steg kommen können, also muss Nane umdisponieren. Es gibt Apfelpufferchen mit Zimt und Zucker. Dirk packt auch noch eine Portion Honig oben drauf, darauf verleiht im Nane den Ehrentitel „Thomas for one day“. Das Wetter ist zunehmend diesig und drückend schwül – da kommt was. Wir wollen nochmal ausgiebig schwimmen und genießen den Vormittag. Hansi kam mit seiner Il Sogno heute früh auch noch nach Ciftlik, um mit seinen Jungs frühstücken zu gehen, er will heute aber auch spätestens um 15 Uhr los Richtung Adaköy Marina. Nane hat mit Meliah von der Marina geklärt, bis wann wir den Docking Service bekommen – bis 18 Uhr auf jeden Fall – okay. Um die Mittagszeit werden wir etwas unruhig, der Wind hat auf Süd gedreht, so langsam kommt leichter Schwell in die Bucht. Die Liegen und die Auflagen am Strand werden in Sicherheit gebracht. Die Dinghis werden an Land gezogen, die Jetskis ebenfalls – man bereitet sich vor. Wir gehen und bezahlen unsere Rechnung, bedanken uns herzlich für die 4 Tage Asyl am Jetty wegen der defekten Ruderanlage. Gott sei Dank, hatten wir in der Zeit keinen Wind aus Süd – wir waren ja manövrierunfähig und hätten uns nicht irgendwo in Sicherheit bringen können. Um 13 Uhr legen wir ab, es sind kaum mehr Boote in Ciftlik. Draußen sieht man die Karawane der Segelboote gen Marmaris ziehen. Es ist kein Wind, alle laufen unter Motor, jeder will zurück in den sicheren Hafen. Kurz vor 15 Uhr funkt Nane die Marina an, dass wir Richtung Hafeneinfahrt unterwegs sind, klar, dass jetzt der Wind aus Ost mit knapp 18 Knoten auf die Nase kommt, aber die Marineros stehen bereit – das fühlt sich gut an.

Wir steuern unseren Liegeplatz 42 an und werden mit Hilfe der Marineros in die Lücke gepackt – sehr gut. Nane bekommt erklärt, dass der mit scharfkantigen Muscheln besetzte Teil der Muring nicht aufs Boot gezogen werden soll, sondern wieder ins Wasser fallen muss, dann kommt er saubere Part. Mit vereinten Kräften bekommen wir es gestemmt. Dirk fährt rückwärts in die enge Lücke und wir liegen perfekt für jedes Wetter, das auf uns zukommt. Jetzt erst mal ein Shandy. Vom Cockpit aus haben wir eine herrliche Sicht Richtung Marmaris und finden, dass wir einen tollen Liegeplatz in der Marina haben, um den uns Martin mit seiner Pamina Blue schmerzvoll beneidet. In dem Moment fährt die Il Sogno vorbei, die Crew winkt uns zu und Dirk hält das in einem Video fest. Nane hat ein Brot und Tortilla geholt und bereitet einen Nachmittags-Snack vor, während Dirk die Drohne steigen lässt. Es gibt einen Wrap mit dem restlichen Adana von gestern. Um die Schärfe ein wenig abzumildern, überbäckt sie den Adana-Spieß mit Käse, der in der Pfanne herrlich schmilzt. Salat, Tomaten und ein wenig selbst zubereitete Cocktailcreme, das Fleisch vom Adana-Spieß und der Tortilla ist fertig – lecker. Hansi hat zweimal angerufen und wir machen uns auf den Weg mit einer Flasche Wein, weil wir davon ausgegangen sind, es soll einen kleinen gemeinsamen Anleger geben. Aber nein, die Jungs haben sich fertig gemacht, um mit dem Speed-Dinghi nach Marmaris zu fahren und wollen wissen, ob wir mitwollen. Gerne, aber dafür müssen wir zurück an Bord, um die Lindor-Kugeln für Hüsniye mitzunehmen, Kaffee, Parmesan und Meridol für Canan, Geld, eine Jacke wir sind ein wenig in Hektik, aber fertig, als Hansi mit seinem Super-Dinghi zu uns an den Steg kommt. Wir springen rein und ab geht’s. In nur 8 Minuten sind wir quer über die Bucht in Marmaris – wow das hat Spaß gemacht! Es ist 17 Uhr, wir verabreden uns um 19 Uhr im „OYes-Restaurant“. Hunger haben wir nicht wirklich, wegen des Tortilla-Snacks, aber wir sind in Marmaris und können erst mal Hüsniye und Ihre Mama besuchen. Die Mama ist allein im Laden und freut sich riesig uns zu sehen. Hüsniye ist nur kurz zu Hause, um zu duschen. Wir sagen, dass wir in 20 Minuten wieder da sind und machen eine Runde durch den Bazar. Nane kauft ein paar Sesam-Kekse und wir nehmen für den Winter noch „Nane-Limon“-Tee mit, der so viele ätherische Öle hat, dass man selbst bei starker Erkältung nach einer Tasse wieder atmen kann. Dann gehen wir wieder zum Silver Moon Laden, Hüsniye ist da und wir erzählen von unserem Sommertörn, den schönen Momenten, den weniger schönen und den dramatischen. Die beiden hatten in diesem Jahr noch keinen Urlaub und keinen Tag frei, das Business ist schwierig „Schöle Böle“ sprich „so lala“. Den Touristen sitzt das Geld nicht mehr so locker in der Tasche, es sind weniger Engländer da, aber zumindest kommen wieder Kreuzfahrtschiffe nach Marmaris. Wir quatschen und die Zeit vergeht und schon ist es kurz vor 19 Uhr, wir hinterlassen die Sachen für Canan im Golden Plate bei Charly, bei dem heute ein Regatta-Abschiedsessen mit Siegerehrung stattfindet und machen uns auf den Weg Richtung OYes-Restaurant. Die Il Sogno-Crew trudelt auch ein. Die Jungs bestellen sich jeder ein großes Steak (Gruß an ZR!), Dirk einen Iskender-Kebap und Nane nur eine Pizza Margherita, wir hatten ja schon was zu essen. Es wird langsam dunkel und gegen 21 Uhr machen wir uns zurück auf den Weg in die Marina. Hansi fegt über die Bucht und es macht einfach nur Spaß. Wir werden direkt an den Liegeplatz der Pura Vida gebracht und verabschieden uns für heute mit einem herzlichen Dankeschön. Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Raki als Absacker, genießen die abendliche Stimmung an Deck mit Blick Richtung Lichtermeer von Marmaris und sind gespannt, was das Wetter morgen bringt – hier liegen wir sicher, das gibt uns ein gutes Gefühl.

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