Montag, 02.06.2025 | Saksili Koyu – Bozburun | 2,5 m

Die Nacht vor Anker war super entspannt. Der Wind ist eingeschlafen und die beiden Gullets, die gestern noch dazu gekommen sind, waren weit genug weg, als das man sich gegenseitig hätte stören können. Markus hat heute früh eine Mission, er schwimmt Richtung Ufer, um die Luftmatratze, die gestern angelandet ist einzufangen – jetzt hat die Pura Vida ein neues Spielzeug – mal sehen, wie lange es hält. Zum Frühstück kommt heute Obstsalat, Joghurt und Müsli auf den Tisch. Vitamine sind wichtig und Calzium auch J. Sven würde sich gern Bozburun anschauen, weshalb wir heute den Gemeindehafen auf dem Plan haben. Hier kann man nicht reservieren, darum wollen wir um 12 Uhr ablegen, um noch relativ sicher einen Hafenplatz zu bekommen. Einkaufen steht auf dem Plan und die Jungs wollen zum Barber. Dirk will versuchen die Steuerbordtoilette zu reparieren, in die immer wieder Wasser zurückläuft – eine Dichtung ist evtl. verschmutzt. Wir werden sehen. Also heißt es kurz vor 12 Uhr Landleinen los – Sven schwimmt und löst die Landleinen, Nane holt den Anker ein. Gegen 13 Uhr kommen wir in die Hafeneinfahrt – auch hier sind die Dauerlieger ein Problem, denn es gibt nicht allzu viele freie Plätze. Der Hafenmeister pfeift und wir legen auf der rechten Seite an. Das Ankermanöver klappt einwandfrei, der Anker liegt auf 4 Meter gerade vor uns, ob wir Ankersalat bekommen, sehen wir morgen früh – jetzt sind wir erst mal da.
Nach einem antialkoholischen Anleger – hier ist es richtig warm – geht die Crew zu Amore Dondurma und Dirk versucht die Toilettenpumpe zu reparieren. Trotz Entkalkung, schließt das Ventil nicht mehr richtig und wir brauchen Ersatz. Leider hat kein einziger der kleinen Läden, die sich auf Bootszubehör spezialisiert haben, das Ventil vorrätig. Aber wir sind ja gut vernetzt, also wird Canan uns das Ventil besorgen und bei Charly im Golden Plate deponieren, so dass Thomas es nächsten Freitag abholen kann – perfekt gelöst!

Unsere Crew ist perfekt, während wir noch nach dem Ventil suchen, waren sie schon einkaufen und haben alles besorgt, was wir für den Rest der Woche brauchen – zweimal steht noch Kochen in der Bucht an. Markus und Sven gehen zum Barber, Nane und Dirk gehen ein wenig spazieren und Fotos machen. Als wir zurück sind, kommt der Hafenmeister. 1.260 TYL kostet eine Nacht ohne Strom und Wasser, das sind knapp 30 Euro – geht tatsächlich. Die letzten Infos, die wir hatten, waren teurer – umso besser. Dirk geht am Nachmittag noch auf Foto-Safari und Nane macht sich mal auf die Suche nach ihm, wie üblich ist er ohne Geld und ohne Wasser los…. Auf Rückfrage bei der Sahil Güvenlik und der Polizei ist Drohne fliegen über dem Hafen leider nicht erlaubt – schade. Die zwei gönnen sich noch einen Cay in einer kleinen Strandbar – da kann man mit der Crew gegen später auch noch mal hin.

Heute Abend wollen wir Pide Essen gehen, eine Empfehlung von Wolfgang Kahl: Dilara Pide. Mal was anderes – Kulinarik haben wir mit Lenka ja an Bord. Für Duschen sind 50 TYL fällig, für Toiletten 20 TYL – alles im grünen Bereich.

Wir freuen uns auf die Pide, die direkt im Holzzofen zubereitet werden – sehr lecker. Danach gibt Sven noch ein Eis bei Amore Dondurma aus und wir laufen in die kleine Strandbar über die Brücke hinter dem Hafen und gönnen uns noch einen Cay bzw. einen Drink.

Zurück an Bord genießen wir die laue Temperatur an Deck und verkrümeln uns kurz vor Mitternacht in die Kojen. 2.17 Uhr werden wir durch ein Rucken im Boot und durch lautes Gerumpel wach. Es hört und fühlt sich an, als wäre jemand über unsere Ankerkette gefahren. Nane, Dirk und Markus sind sofort an Deck, aber im Hafen ist nichts zu sehen. Die Leute kommen mit Wasserflaschen im Pyjama aus ihren Häusern auf die Straße. Ein Erdbeben hat uns alle aus dem Schlaf gerissen. Im Internet erfahren wir, dass es die Stärke 6,6 auf der Richterskala hatte. Spooky. Wir bleiben noch eine Weile wach, aber es kommt Gott sei Dank nichts nach, also verkrümeln wir uns wieder in die Betten, das Einschlafen fällt aber schwer, denn der Schreck sitzt uns doch in den Knochen.

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