Freitag, 16. September 2022 | Ciftlik – Marmaris | 11,61 nm

Das Frühstück fällt heute etwas einfacher aus, Kaffee und Müsli müssen reichen. Wir füllen die Fäkalientanks noch mit Frischwasser auf, um beim Abpumpen in der Marina die Tanks möglichst sauber für die nächste Crew zu hinterlassen. Schon entdecken wir das nächste Problem auf der Backbord-Seite – das Seeventil schliesst nicht richtig – ein weiterer Punkt auf der ToDo-Liste für Miknatis.

Gegen 9.30 Uhr legen wir ab und hoffen, dass wir noch etwas Wind abkriegen, aber leider wird daraus nichts. Das was Anfang der Woche zu viel war, fehlt jetzt komplett. Also fahren wir unter Motor Richtung Marmaris. Gegen 11.30 Uhr kommen wir an dieTankstelle, dort wird eine Zapfsäule leider durch eine große Motoryacht belegt, so dass immer nur eine Segelyacht zum Tanken und Abpumpen anlegen kann. Wir reihen uns in die Warteschlange ein, vor uns sind noch 5 Yachten zu betanken, wir hoffen, dass das nicht so lange dauern wird, aber daraus wird leider nichts. Immer mehr Charter-Yachten kommen Richtung Tankstelle, drängeln immer dichter, werden von den Marineros immer wieder zurück geschickt und kommen direkt wieder dicht an dicht angefahren. Manövrieren ist kaum mehr möglich, die Stimmung wird gereizter und die Rufe gegen die Drängler lauter. Eine Schweizer Crew ruft bei dem Vercharterer GMM an und beschwert sich, dass sie warten müssen. Gleich darauf versuchen zwei Mitarbeiter von GMM ihre wartenden Charter-Yachten in bessere Wartepositionen zu bugsieren, indem sie sich “offiziell” geben und so tun als wären sie Marina-Angestellte. Das bringt die regulär wartenden Crews noch mehr auf und die Worte, die hin und her gerufen werden, bekommen einen schärferen Unterton mit ein paar Beleidigungen on top.

Als wir endlich an der Reihe sind und unsere Vorfahrt drastisch einfordern, sind wir mit den Nerven schon fast am Ende – dieses Theater ist einfach ätzend. Der Tankwart erkennt uns und erklärt, dass hier alle “delli delli” (verrückt) sind. Wir tanken, pumpen ab und der Tankwart bekommt für sich und seinen Kollegen wie immer zwei Dosen Efes als Trinkgeld. Ein Mitarbeiter von Miknatis steht an der Tankstelle und kommt gleich mit an Bord, um uns beim Anlegen zu unterstützen – der Service ist wirklich klasse. Keiner will beim Start oder am Ende eines Törns in den engen Wasserwegen zwischen den Pontons noch eine andere Yacht knutschen. In den Marinas ist es wie in Parkhäusern, die Größe der Schiffe hat in den letzten Jahren zugenommen und die “Parkbuchten” an den Pontons passen nicht mehr so recht zu den aktuellen Yacht-Längen. Wir vergeben uns da nichts, wenn wir das Team von Miknatis zur Unterstützung einbeziehen, erst in diesem Jahr hat ein Charter-Skipper die Pura Vida geknutscht – das braucht man nicht wirklich.

Als wir am Stammplatz der Pura Vida liegen, sind wir froh angekommen zu sein und gönnen uns den letzten Anleger bevor wir in den Aufräum-Modus schalten und unsere 7 Sachen packen. Wir rufen Canan an, ob Sie uns noch besuchen will, um die frischen Vorräte mitzunehmen. Sie kommt mit ihrem Fahrrad vorbei und wir tauschen aktuelle News über das Revier aus. Schade, dass wir nie mehr Zeit füreinander haben.

Mit Olgac machen wir die Rückgabe der Pura Vida und besprechen die technischen Probleme. Die Details, was wann repariert und gerichtet werden soll, wird Walter klären. Wichtig ist die Reparatur der Genua, sonst haben Regina und Walter nur eingeschränkten Segelspaß, wie wir – das muss ja nicht sein.

Nachdem wir gepackt haben, gehen wir duschen und Dirk will nochmal zum Barber und natürlich zu Hüsniye und ihrer Mama von Silvermoon. Im Vorbeigehen reservieren wir einen Platz im Golden Plate und machen uns auf den Weg in die Stadt.

Hüsniye und ihre Mama freuen sich uns zu sehen. Wir unterhalten uns lange und die beiden erzählen, wie schön es hier noch im November ist. Nane will schauen, ob noch mal eine Woche machbar ist, das hängt vom Arbeitsanfall im Büro ab. Es wäre schön, unsere Freunde mal stressfrei außerhalb der touristischen Saison zu sehen und mehr Zeit miteinander zu haben. Leider wird aus diesen Plänen nichts werden, aber das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Wir genießen ein leckeres Abendessen im Golden Plate, unterhalten uns noch mit Charly und sind fast froh, niemanden zu treffen, den wir kennen, um relativ früh zurück an Bord zu sein. Wir packen die restlichen Sachen zusammen, machen Fotos für Walter und Regina, was wo zu finden ist und gehen nach einem allerletzten Drink in die Koje. Wir werden sehr früh am Morgen abgeholt und wollen einigermaßen fit sein.

...leider schon wieder packen

in der MArina

Netsel Marina

Ciftlik

Sonnenaufgang in Ciftlik

Sonnenaufgang in Ciftlik

unterwegs

unterwegs

Sonnenaufgang in Ciftlik

unterwegs

unterwegs

unterwegs

Die Tankrechnung

Der letzte Abend...im Golden Plate

Die Motorstunden

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