Wir schlafen heute etwas länger, das Erdbeben hat die Nacht kurz werden lassen. Sven und Nane ziehen los, um Simit zu kaufen, aber um 9.30 Uhr ist das ein aussichtsloses unterfangen – überall ausverkauft. Sven holt die Vorbestellung beim Metzger ab und Nane kauft Kekse für Sailors Paradise und Fladenbrot zum Frühstück. In der Apotheke holen wir noch die Creme für Jim-Bob und quatschen die Nachbarn an, ob wir mit Ihrer Karte gegen Bezahlung Wasser bunkern können, das klappt. Wir müssen die Karte zwar nochmal aufladen, aber so haben wir zumindest nur das Wasser zu zahlen und nicht die aufladbare Karte.
Kurz vor 12 Uhr holen wir den Anker auf und können im Yesliova-Golf kurz darauf schon die Segel setzten. Wir haben etwas Wind, der muss ausgenutzt werden. Wir kreuzen auf und die Crew kommt durch die Wenden mal etwas in Action J. Kaum sind wir aber um das Kap Atabol Burun herum, schläft der Wind ein, so dass wir die letzten Seemeilen Motoren müssen. Wir haben reserviert, auch für die Athena, auf der Mulfi gerade mit einer Männer-Crew von Fethiye aus unterwegs ist. Wir wollen uns hier treffen, um gemeinsam zu Abend zu essen. Als wir anlegen fragt Serkan gleich, ob wir Schoko-Kekse dabei haben – natürlich! In einer halben Stunde gibt es Cay. Nane und Dirk gehen Cay trinken, die Crew geht schwimmen und sonnt sich. Zu unserer Freude läuft die Kairos von Turgut ein und so sehen wir den sympathischen Anwalt aus Ankara auch mal wieder. Schließlich kommt auch die Athena in die Bucht und wird neben uns gelegt. Mulfi erkennt man schon von Weitem am Sonnenbrand – als VFB-Fan trägt man angeblich rot weiß J. Dirk überwindet seine Scheu vor kaltem Wasser und geht tatsächlich das erste mal baden – wir sind überrascht, was ihn wohl motiviert hat. Der Nachmittag vergeht, wir unterhalten uns mit Oli und Mulfi, trinken Cay, gönnen uns mit der Crew noch einen Aperitif und gehen kurz nach 19.00 Uhr zum Essen. Der Jetty ist voll und auch die Ankerlieger haben Hunger, so dass im Restaurant alle gleichzeitig, auf das Essen warten. Wir haben zum Glück recht früh bestellt, so dass wir mit als erste Oktopus, Karides, Calamares, Hunter Börek, etc. serviert bekommen. Die Crew der Athena lässt es krachen. Gefühlt wird alles, was die Küche zu bieten hat, aufgefahren, Oktopus, Calamares, Steak, Köfte, Fisch, Meze – bei der Bestellung war der Hunger groß und immer noch wird etwas an den Tisch gebracht. Aber tapfer wird alles verputzt und es hat den Anschein, als ob sie Sailors Paradise wirklich als paradiesisch empfinden – gut so.
Lenka, Sven, Markus und Nane gehen für einen Absacker zurück an Bord und Dirk quatscht noch mit Mulfi und Oli über alte Zeiten, auch wir werden älter, was man merkt, wenn man bedenkt, wie lange manche Geschichte schon her ist.